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Nach einem Luftangriff durch Israel steht am 9. August ein Junge in Gaza vor den Trümmern eines Hauses.

© MAHMUD HAMS / AFP

Nahost-Konflikt: An der Grenze zu Gaza herrscht vorerst Ruhe

Der massive Beschuss durch die Hamas aus dem Gazastreifen und die darauf folgenden Luftangriffe aus Israel sind vorerst vorbei. Die Lage ist trotzdem weiter angespannt.

Nach israelischen Luftangriffen als Reaktion auf Beschuss aus dem Gazastreifen hat in der Nacht zum Freitag, bis auf wenige Zwischenfälle, vorerst Ruhe geherrscht. Die Lage war allerdings weiter angespannt: Am späten Donnerstagabend erklärte das israelische Sicherheitskabinett, die Armee sei angewiesen worden, "weiterhin entschieden gegen terroristische Elemente vorzugehen". Im Süden Israels heulten auch am Abend die Sirenen, israelische Medien berichteten von mindestens zwei Raketen, die auf offenem Gelände eingeschlagen seien.

Am Donnerstagmittag hatte es von Seiten militanter Palästinenser geheißen, die Eskalation sei aufgrund von internationaler und nationaler Vermittlung vorbei. Kurz darauf unterbrachen die palästinensischen Kämpfer und die israelische Armee ihre anhaltenden Angriffe für mehrere Stunden. Später attackierte die israelische Luftwaffe dann allerdings ein Kulturzentrum in Gaza-Stadt, in dem sich nach Angaben desselben auch Büros der ägyptischen Gemeinde in Gaza befand. Der israelischen Armee zufolge benutzten Sicherheitskräfte der im Gazastreifen herrschenden Hamas das fünfstöckige Gebäude "zu militärischen Zwecken".

Zuvor war eine Rakete aus dem Gazastreifen auf israelischem Gebiet in der Nähe der südlichen Stadt Beerscheba eingeschlagen. Verletzte oder Schäden gab es dabei nicht. Es war das erste Mal seit dem Gazakrieg von 2014, dass ein Geschoss aus dem Palästinensergebiet so tief ins Landesinnere vordrang. Beerscheba ist etwa 40 Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

Am Donnerstagabend verbreitete sich erneut die Meldung, dass eine Waffenruhe vereinbart worden sei. Es sei eine Vereinbarung der gegenseitigen Ruhe unter Vermittlung von Ägypten und dem UN-Nahostgesandten Nikolay Mladenov geschlossen worden, teilten die Widerstandskomitees im Gazastreifen später mit. Zu der Gruppierung gehört auch die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas.

Die Waffen würden ab Donnerstag 22.45 Uhr MESZ schweigen, berichteten zwei Palästinenservertreter. Die Waffenruhe sei allerdings an die Bedingung geknüpft, dass Israel sich daran halte. Sollte die Feuerpause bestätigt werden, wäre es bereits die dritte indirekt ausgehandelte derartige Vereinbarung innerhalb eines Monats. Israel hat sich dazu allerdings noch nicht geäußert. (dpa, AFP, Reuters, Tsp)

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