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Mit einer Axt und einem Messer auf Fahrgäste in einem Regionalzug bei Würzburg-Heidingsfeld losgegangen. Vier Menschen wurden schwer verletzt, ein weiterer leicht.

© dpa

Nach Würzburg und Nizza: Experte sieht hohe Gefahr von Nachahmertaten junger Salafisten

Bei den Anschlägen in Nizza und Würzburg verwendeten die Angreifer einfachste Tatmittel, wie zum Beispiel eine Axt. Sicherheitsbehörden sehen hier eine hohe Gefahr.

Von Frank Jansen

Die Axt-Attacke in Würzburg birgt nach Ansicht der Sicherheitsbehörden schon für die nächsten Tage eine enorm hohe Gefahr von Nachahmertaten junger Salafisten. "Bereits nach dem Anschlag in Nizza war das Risiko gewachsen, jetzt ist es noch schlimmer", sagte ein hochrangiger Sicherheitsexperte am Mittwoch dem Tagesspiegel.

Grund sei der Einsatz einfach zu beschaffender Tatmittel durch die Angreifer. "Nizza hat schon gezeigt, dass ein Lkw für einen Anschlag mit vielen Toten und einem gewaltigen Medienhype reicht", sagte der Experte. Das habe womöglich bereits den Täter in Würzburg animiert, ebenfalls mit einem Alltagsgegenstand die Passagiere im Regionalzug und damit ein weiches, ungeschütztes Ziel anzugreifen.

Da der Islamist in Würzburg ebenfalls aus Sicht der Terrorsympathisanten erfolgreich war und die Tat eine hohe Medienresonanz hat, "könnte der Anreiz gerade für junge Salafisten jetzt noch größer sein, es auch mit einem einfach zu beschaffenden Tatmittel zu versuchen", betonte der Experte. Es sei zu befürchten, "dass gerade Minderjährige jetzt loslaufen".

Die Terrormiliz IS propagiert schon länger individuelle Anschläge ohne aufwändige Vorbereitung. Ein Sprecher des IS hatte im September in einer Audiobotschaft im Internet zu Anschlägen mit Steinen, Messern und Autos aufgerufen.

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