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Wladimir Putin

© VIA REUTERS

Nach US-Ausstieg aus Abrüstungsvertrag: Russland kritisiert Raketentest scharf

Russland werde sich nicht in ein Wettrüsten hineinziehen lassen, sagt Wladimir Putin. Aber das Militär analysiere die Bedrohung.

Die russische Kritik an dem ersten US-Raketentest seit dem Ausstieg aus dem Atomabrüstungsvertrag INF nimmt an Schärfe zu. Der Test zeige, dass die wahre Absicht der USA eine Stationierung verbotener Waffen in verschiedenen Teilen der Welt sei, erklärte Präsident Wladimir Putin am Freitag.

Die von den USA ins Spiel gebrachte Verlegung neuer Raketen in die Asien-Pazifik-Region betreffe zudem wegen der geografischen Nähe russische Kerninteressen. Er habe deswegen das Militär angewiesen, die Bedrohungslage durch neue US-Raketen zu analysieren und entsprechende Gegenmaßnahmen vorzubereiten. Russland werde sich aber nicht in ein "kostspieliges, zerstörerisches Wettrüsten" hereinziehen lassen.

Die USA hatten kürzlich eine konventionell bestückte Mittelstreckenrakete getestet. Es war nach ihren Angaben der erste Test seit dem INF-Rückzug der USA Anfang August. Der Vertrag war 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion geschlossen worden und sah den Verzicht auf landgestützte Marschflugkörper und Raketen mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern vor. Damit sollten Möglichkeiten für einen Atomangriff mit sehr kurzer Vorlaufzeit verringert werden.

Die USA hatten Russland vorgeworfen, gegen die Abmachung verstoßen zu haben. Die Regierung in Moskau weist das zurück. Unter dem Abkommen wäre der Test verboten gewesen. Auch China hatte ihn kritisiert. (Reuters)

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