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Die Mehrheit der Menschen in deutschen Ballungszentren will sie nicht in der Innenstadt sehen: SUVs, hier ein Bentley in Berlin.

© imago images / Stefan Zeitz

Exklusiv

Nach Unfall in Berlin-Mitte: Mehrheit der Großstädter will SUV-Verbot in Innenstädten

In Ballungsräumen sprechen sich Bürger verstärkt gegen Geländelimousinen aus. Jüngere befürworten laut einer Civey-Umfrage Fahrverbote für SUV eher als ältere.

Sind Stadtgeländewagen zu gefährlich für Städte? Nach dem schweren Unfall mit vier Toten in Berlin ist die Diskussion um SUV wieder neu entbrannt.

Die zuletzt geforderten Maßnahmen reichen von einer Obergrenze für SUV in Innenstädten, so will es Grünen-Bundestagsfraktionsvize Oliver Krischer, bis zu einer City-Maut, die jede Fahrt in die Stadt für große Wagen teuer mache – wie es die Deutsche Umwelthilfe vorschlägt.

Auf der anderen Seite finden sich Politiker, die zwar den Unfall als schockierend bezeichnen, daraus aber keinen Handlungsbedarf ableiten. „Ich würde keine Verbotsdebatte lostreten“, sagte CDU-Innenpolitiker Philipp Amthor der „Bild“-Zeitung.

Dass auch die Bevölkerung in dieser Frage gespalten ist, zeigt eine exklusive Civey-Umfrage für den Tagesspiegel.

In einer Online-Umfrage wurden die Teilnehmenden gefragt: „Würden Sie ein allgemeines Fahrverbot für SUV-Geländelimousinen in Innenstädten befürworten?“ Knapp über die Hälfte – 51,5 Prozent – beantworteten diese Frage mit „Nein, auf keinen Fall“ oder „Eher nein“.

42,7 Prozent sagten: „Ja, auf jeden Fall“ oder „Eher ja“. 5,8 Prozent der Befragten waren unentschieden. Die repräsentative Umfrage wurde am 9. und 10. September durchgeführt.

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Insgesamt also überwiegt die Zahl der Gegner eines SUV-Verbots in Innenstädten. Schaut man in die Städte, sieht das Ergebnis allerdings anders aus.

58,1 Prozent der Befragten aus Orten mit „sehr hoher“ Bevölkerungsdichte sind für ein SUV-Verbot in Innenstädten, 37,8 Prozent dagegen. Bei „sehr niedriger“ Bevölkerungsdichte verhält es sich fast genau umgekehrt: 59,3 Prozent der Befragten äußerten sich gegen ein Verbot, 35,9 Prozent dagegen.

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Auch beim Alter gibt es Unterschiede: Unter den 18- bis 29-Jährigen sind 55,2 Prozent für ein Verbot der großen Geländewagen in Innenstädten, 40,2 Prozent dagegen. Fast umgekehrt ist es bei den 40- bis 49-Jährigen. In dieser Gruppe sind 52,4 Prozent dagegen, SUV aus Stadtzentren zu verbannen, 42,9 Prozent sind dafür.

Der Anteil der Verbots-Gegner steigt noch einmal bei den 50 bis 64-Jährigen auf 58,9 Prozent, bevor er bei Menschen über 65 wieder auf 50,6 Prozent sinkt. Lediglich bei den ganz Jungen überwiegt also die Haltung, es müsste in Innenstädten ohne SUV gehen – ein Hinweis auf die veränderte Prioritäten dieser Generation, die in diesem Jahr mit den "Fridays for Future"-Protesten Schlagzeilen machte.

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Auch auf die berufliche Stellung kommt es an: Arbeiter und leitende Angestellte sprechen sich der Umfrage zufolge mit großer Mehrheit gegen ein Verbot aus, mit 62,9 beziehungsweise 62,6 Prozent. Jeweils etwas über 32 Prozent Verbotsbefürworter gibt es in diesen Gruppen. Bei Angestellten und Beamten ist der Unterschied nicht so gravierend.

[Mehr zum Thema: Nach Unfall in Berlin-Mitte - wie gefährlich sind SUV für Mensch und Klima?]

Eine leichte Mehrheit für ein SUV-Verbot in Innenstädten gibt es unter Angestellten (47,3 Prozent dafür, 45 Prozent dagegen), bei Beamten sind 53 Prozent dagegen, 45,2 Prozent dafür.

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Es gibt unter den Befürwortern eines solchen Innenstadt-Verbots Menschen mit sehr unterschiedlichen politischen Vorlieben – aber die Tendenzen sind doch deutlich: Unter denen, die bei der nächsten Bundestagswahl die Grünen wählen würden, sprechen sich 64,5 Prozent für ein Verbot aus. Unter den Linke-Wählern sind es mit 66,4 Prozent sogar noch etwas mehr. Menschen, die die SPD wählen würden, sind zu 52,9 Prozent für ein Innenstadt-Fahrverbot für SUV.

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Aber auch unter den Wählern der Union (22,3), der FDP (25,8) und der AfD (18,9) gibt es solche, die auf SUV in Städten verzichten würden. Die Ablehnungsrate ist entsprechend hoch: AfD-Wähler: 78,7 Prozent, Union-Wähler: 73,2, FDP-Wähler 69,3 Prozent.

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