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Annegret Kramp-Karrenbauer – hier bei einem Besuch in Mali Anfang Oktober 2019.

© Arne Immanuel Bänsch/dpa

Nach Selbstmordanschlag auf Blauhelme: Kramp-Karrenbauer besucht Bundeswehr in Mali

Bei einem Anschlag in Mali waren auch zwölf deutsche Blauhelmsoldaten verletzt worden. Die Verteidigungsministerin machte dort jetzt einen Truppenbesuch.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat nach dem Selbstmordanschlag auf deutsche Blauhelme in Mali das Feldlager der UN-Mission Minusma in Gao besucht. Sie habe Soldatinnen und Soldaten sprechen und sich ein Lagebild machen wollen, bestätigte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Besuch wurde öffentlich zuvor nicht bekannt gemacht.

Die Ministerin flog am Samstag zurück nach Deutschland. In Mali sprach sie zuvor mit den Soldaten, auf die der Anschlag verübt worden war. Kramp-Karrenbauer war auch in Koblenz gewesen, um die Verletzten zu treffen. Diese werden dort im Bundeswehrzentralkrankenhaus behandelt.

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Am Freitag der Vorwoche hatte ein Attentäter etwa 180 Kilometer nördlich von Gao eine deutsche Patrouille mit einer Autobombe angegriffen und zwölf deutsche sowie einen belgischen Soldaten verletzt. Deutsche Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass der Täter Anhänger eine Unterorganisation des islamistischen Terrornetzwerkes Al Qaida war.

Die Bundeswehr ist in Mali an einem UN-Stabilisierungseinsatz sowie an der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt. Einsätze in Mali gelten als besonders gefährlich. Aktuell sind rund 900 deutsche Soldatinnen und Soldaten dort stationiert.

Frankreich nahm nach einer einmonatigen Unterbrechung seine militärische Zusammenarbeit mit dem westafrikanischen Krisenstaat wieder auf. Paris bleibe im Anti-Terror-Kampf in der gesamten Region engagiert, teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht zum Samstag mit.

Frankreich hatte Anfang Juni seine gemeinsamen militärischen Einsätze mit Mali zeitweise ausgesetzt und nach dem jüngsten Putsch Garantien für den politischen Übergang gefordert. Das Ministerium machte nun deutlich, dass diese Zusicherungen vorliegen.

Frankreich richtet den Kampf gegen islamistische Terrorgruppen im riesigen Sahel-Gebiet neu aus und will die Zahl der entsandten Soldaten deutlich verringern. Einige der Terrorgruppen haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al Qaida die Treue geschworen. Die einstige Kolonialmacht mobilisiert im bisherigen Einsatz „Barkhane“ bis zu 5100 Soldaten. (dpa)

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