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Das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome fängt Raketen ab, die aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert werden. (Archivbild)

© Ashraf Amra/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Update

Nach Raketenangriffen aus Gazastreifen: Israel verkündet Sperrung von wichtigem Grenzübergang

Seit Tagen kommt es im Gazastreifen zu schweren Protesten. Nach einer Feuerpause zu Jahresbeginn verstärkt der Raketenbeschuss nun die Spannungen.

Nach erneuten Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat Israel die Schließung des einzigen Grenzübergangs für Arbeiter aus dem palästinensischen Küstengebiet angekündigt. Es sei entschieden worden, "Einreisen nach Israel für Händler und Arbeiter aus dem Gazastreifen über den Eres-Übergang am Sonntag nicht zu erlauben", teilte die dem israelischen Verteidigungsministerium unterstehende Zivilverwaltung Cogat am Samstag mit. Über die Wiederöffnung des Übergang werde abhängig von der Sicherheitslage entschieden.

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Eine Beschäftigung in Israel ist für viele Menschen im Gazastreifen die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen. Laut einem aktuellen Bericht der Weltbank ist fast die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens arbeitslos. Derzeit verfügen dort rund 12.000 Menschen über eine Arbeitserlaubnis in Israel. Ende März hatte Israel erklärt, 8000 weitere ausstellen zu wollen.

Militante Palästinenser hatten in der Nacht zu Samstag erneut Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Eine Rakete sei auf israelischem Gebiet, eine zweite noch im Gazastreifen niedergegangen, teilte die israelische Armee mit.

Später sei noch eine dritte Rakete abgefeuert worden. Augenzeugen zufolge wurden im Gazastreifen zwei Menschen durch eine der Raketen verletzt. Israelische Medien berichteten, die beiden anderen hätten keinerlei Schaden angerichtet.

Zuvor hatte es am Freitag wieder Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt gegeben. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond meldete 57 verletzte Palästinenser.

Die Polizei berichtete von Dutzenden vermummten Personen, die Steine und Feuerwerkskörper geworfen hätten. Einige muslimische Gläubige hätten erfolglos versucht, die Steinewerfer zu stoppen.

Tempelberg im Fokus der Spannungen

Seit einer Woche kommt es immer wieder zu Zusammenstößen auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif). Die Auseinandersetzungen verschärfen die Spannungen nach einer Terrorwelle in den vergangenen Wochen weiter.

Erstmals seit Jahresbeginn feuerten militante Palästinenser im Gazastreifen in dieser Woche wieder Raketen in das israelische Grenzgebiet. Israel reagierte mit Angriffen auf Ziele der islamistischen, im Gazastreifen herrschenden Hamas.

In Jabalia im Gebiet des Gaza-Streifens schwenken die Menschen Fahnen der Hamas
In Jabalia im Gebiet des Gaza-Streifens schwenken die Menschen Fahnen der Hamas

© Photo by MOHAMMED ABED / AFP

Aktuell kommen besonders viele Muslime zum Tempelberg, um während des Fastenmonats Ramadan dort zu beten. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Die Palästinenser werfen Israel vor, es wolle Rechte gläubiger Juden auf der heiligen Stätte ausweiten.

Es wird befürchtet, dass die Spannungen den Nahost-Konflikt weiter eskalieren lassen könnten. Im vergangenen Jahr hatten Unruhen in Jerusalem einen elftägigen bewaffneten Konflikt zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und der israelischen Armee zur Folge, in dessen Verlauf mehr als 250 Menschen getötet wurden. (dpa, AFP)

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