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Der frühere Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen (CDU).

© dpa/Martin Schutt

Nach Posts über vermeintliche Impfschäden: CDU-Bundesvorstand distanziert sich von Maaßen

Die Corona-Aussagen ihres umstrittenen Mitglieds bestürzen die CDU-Spitze. Aus der Partei ausgeschlossen werden soll der 59-Jährige aber vorerst nicht.

Die Spitze der Bundes-CDU geht auf Distanz zum umstrittenen Parteimitglied Hans-Georg Maaßen. In einem einstimmigen Votum verurteilte der Bundesvorstand am Montag Posts des früheren Verfassungsschutzpräsidenten in sozialen Netzwerken.

Maaßen hatte auf Twitter über angeblich schädliche Impfwirkungen geschrieben. Solche Wortmeldungen hätten „mit CDU-Politik nichts, aber auch rein gar nichts zu tun“, sagte Ziemiak. Die Warnung vor angeblichen Gefahren durch das Impfen seien unwissenschaftlich und gefährlich.

„Wir weisen sie auf das Schärfste zurück“, sagte Ziemiak. Zuvor hatte etwa der Zentralrat der Juden eine „deutliche Distanzierung“ von den Aussagen des der 59-Jährigen gefordert.

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Dem Vorschlag des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans, Maaßen zum Parteiaustritt aufzufordern, wollte sich Ziemiak aber nicht anschließen. Maaßen sei zunächst von der Spitze seines thüringischen CDU-Landesverbands zu einem Gespräch gebeten worden, sagte Ziemiak.

[Lesen Sie auch: Der Sarrazin der CDU. Quertreiber Maaßen – wird der neue CDU-Chef ein Machtwort sprechen? (T+)]

Maaßen hatte sich auf den unter Corona-Leugnern beliebten Forscher Sucharit Bhakdi berufen. Dieser war bereits mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen.

Auch davon distanzierte sich die CDU-Bundesspitze. „Antisemitische Äußerungen sollten keinen Platz in unserem Land haben“, sagte Ziemiak. Solche Inhalte dürften von CDU-Mitgliedern nicht geteilt werden. Der CDU-Bundesvorstand rufe die Menschen zudem ausdrücklich dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. (AFP)

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