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Der chinesische Außenminister Wang Yi bei seinem Besuch in Nordkorea.

© dpa/ Xinhua

Nach historischem Korea-Gipfel: China lobt Wende in nordkoreanischer Atompolitik

Vor seinem geplanten Gipfel mit US-Präsident Trump berät Nordkoreas Machthaber Kim mit Chinas Außenminister über den Atomkonflikt. Er stößt auf viel Verständnis für seine Sicherheitsinteressen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seine Bereitschaft zur atomaren Abrüstung betont. Die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel sei die entschlossene Haltung seines Landes, sagte Kim am Donnerstag nach chinesischen Angaben bei einem Treffen mit Chinas Außenminister Wang Yi in Pjöngjang. Die positiven Veränderungen der Lage seien einer friedlichen Lösung der Probleme förderlich, zitierte ihn das chinesische Außenministerium.

Chinas Außenminister lobte die Wende in der nordkoreanischen Politik und die Ergebnisse des ersten Gipfeltreffens Kims mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In vor einer Woche im Grenzort Panmunjom. Das Treffen habe günstige Bedingungen gebracht, um eine politische Lösung zu erreichen. Auf dem Weg zur atomaren Abrüstung müssten aber die „legitimen Sicherheitsbedürfnisse“ Nordkoreas berücksichtigt werden, hob Wang Yi ausdrücklich hervor.

China unterstütze die Pläne, das heute noch gültige Waffenstillstandsabkommens nach dem Ende des Korea-Krieges 1953 durch einen Friedensvertrag zu ersetzen, sagte der Außenminister. Damals hatte China mit „Freiwilligen“ an der Seite des Nordens gegen Südkorea und eine aus den USA und anderen UN-Staaten bestehende Streitmacht gekämpft.

Ranghöchster chinesischer Besuch seit zehn Jahren

Bei dem historischen Gipfel mit Moon hatte Kim schon generell die Bereitschaft zur Beseitigung seiner Atomwaffen bekräftigt, aber keine konkreten Pläne vorgelegt. Beide vereinbarten, mit den USA oder auch zu viert mit China zu verhandeln, um das Waffenstillstandsabkommen möglichst noch dieses Jahr durch einen Friedensvertrag zu ersetzen.

Wang Yi ist der ranghöchste chinesische Besucher in Nordkorea seit mehr als zehn Jahren. Im Mittelpunkt seines zweitägigen Besuches steht der Ende Mai oder Anfang Juni geplante Gipfel von Kim mit US-Präsident Donald Trump.

Er hoffe, dass der Dialog zwischen Nordkorea und den USA „reibungslos verlaufen und bedeutende Fortschritte erreichen wird“, sagte Wang Yi nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Ri Yong Ho am Vortag.

Im Zuge seiner Charmeoffensive seit Jahresanfang hatte Machthaber Kim Ende März überraschend China besucht und die alte Freundschaft wiederbelebt. Nach Jahren der frostigen Beziehungen wegen seiner Atom- und Raketentests und der von China als größtem Handelspartner umgesetzten internationalen Sanktionen hatten sich beide Seiten dabei wieder angenähert und eine enge Abstimmung verabredet. (dpa)

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