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Bundeswehr-Soldaten während einer Übung

© PATRIK STOLLARZ/AFP

Nach Hinweisen auf rechte Umtriebe: Bundeswehr will Whistleblower feuern

Ein Unteroffizier hat zahlreiche rechtsextreme Kameraden gemeldet, der MAD ermittelte. Nun will ihn die Bundeswehr loswerden.

Die Bundeswehr will einen Whistleblower entlassen, der mehrmals detaillierte Hinweise auf rechte Umtriebe in der Truppe geliefert hat. Unteroffizier Patrick J. habe seit 2016 zahlreiche mutmaßlich rechtsextreme Soldaten an den militärischen Nachrichtendienst MAD gemeldet, berichtet der „Spiegel“.

Patrick J. habe in einem 100-seitigen Bericht Belege aus sozialen Netzwerken aufgeführt sowie Vorfälle, deren Zeuge er in Kasernen geworden sein will. Aufgrund der Hinweise startete der MAD laut dem Nachrichtenmagazin mindestens fünf Ermittlungen gegen Soldaten. In einem als Verschlusssache eingestuften Bericht des Bundesverteidigungsministeriums heißt es, das Bundeskriminalamt prüfe seine Hinweise auf eine "mögliche strafrechtliche Relevanz".

Die Bundeswehr begründete die Entlassung des Unteroffiziers laut "Spiegel" jetzt mit der fehlenden charakterlichen Eignung für den Soldatenberuf. So habe er Kameraden zu Unrecht bezichtigt. In vielen Fällen hätten sich seine Vorwürfe "als übertrieben und haltlos erwiesen", heißt es im Entlassungsschreiben des Personalamts der Bundeswehr, aus dem das Nachrichtenmagazin zitiert.

Das Verteidigungsministerium habe nun angekündigt, den Fall nochmals zu überprüfen. Für Anfang kommender Woche sei ein Gespräch zwischen dem Soldaten Verteidigungsstaatssekretär Gerd Hoofe angesetzt. (AFP)

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