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Annalena Baerbock und Robert Habeck, die Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen.

© Foto: Hendrik Schmidt/ZB/dpa

Nach Forsa-Umfrage: Grüne jetzt auch im „Deutschland-Trend“ vor der Union

Im Vergleich zum Vormonat haben die Grünen sechs Prozentpunkte hinzugewonnen. Auch im ZDF-Politbarometer erzielten die Grünen einen ähnlichen Wert.

Die Grünen setzen ihren Höhenflug in den Umfragen fort und liegen bei der Sonntagsfrage im ARD-„Deutschlandtrend“ nun knapp vor der Union auf Platz eins. Im Vergleich zum Vormonat gewinnt die Partei sechs Prozentpunkte hinzu und erreicht 26 Prozent. Die Union verliert laut der am Donnerstag veröffentlichten Infratest-Dimap-Umfrage drei Prozentpunkte und würde mit 25 Prozent auf dem zweiten Platz landen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die SPD geht nach ihrer Europawahl-Pleite und dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles auf Talfahrt, ihr Wert sinkt um sechs Punkte auf 12 Prozent - ihr Tiefstwert im „Deutschlandtrend“.

Die AfD klettert um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent. Die FDP liegt unverändert bei 8 Prozent, die Linke verliert zwei Punkte und kommt auf sieben Prozent.

Den Angaben zufolge handelt es sich um den höchsten Wert für die Grünen und den tiefsten Wert für die SPD, die in der Erhebung jemals gemessen wurden. Die Union lag demnach im Oktober 2018 bereits einmal bei 25 Prozent.

Die Grünen waren bei der Europawahl mit 20,5 Prozent erstmals zweitstärkste Kraft geworden. Auch in anderen Umfragen hatten sie danach weiter zugelegt: Das am Donnerstag veröffentlichte ZDF-„Politbarometer“ der Forschungsgruppe Wahlen sieht sie mit dem Rekordwert von 26 Prozent knapp hinter der Union. In einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Forsa-Umfrage lagen sie mit 27 Prozent auf Platz eins.

Fast drei Viertel nicht zufrieden mit Bundesregierung

Mit der Arbeit der Bundesregierung sind im „Deutschlandtrend“ fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) weniger oder gar nicht zufrieden. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Zufrieden oder sehr zufrieden äußerten sich 28 Prozent. Mit der Arbeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist hingegen eine knappe Mehrheit (53 Prozent) sehr zufrieden oder zufrieden - zwei Prozentpunkte weniger als im Vormonat.

Den Rücktritt von Andrea Nahles als Partei- und Fraktionsvorsitzender der SPD finden 65 Prozent der Umfrageteilnehmer richtig. 27 Prozent beurteilen den Schritt als falsch. 82 Prozent der Befragten attestieren zudem der SPD einen Mangel an gutem Führungspersonal. Mit 57 Prozent äußerten mehr als die Hälfte der Befragten die Auffassung, die SPD sollte die GroKo verlassen.

Gute Noten erhält allerdings die von der Koalition geplante Grundrente. Das Vorhaben, Niedrigverdiener im Alter finanziell besser zu stellen, finden 82 Prozent grundsätzlich richtig. Die in der Koalition umstrittene Frage, ob vor dem Beziehen der Leistung eine Bedürftigkeitsprüfung vorgenommen werden soll, spaltet demnach auch die Bürger: 47 Prozent sprachen sich im "Deutschlandtrend" dafür aus, 50 Prozent dagegen.
Für die Sonntagsfrage hatte das Meinungsforschungsunternehmen Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1500 Wahlberechtigte befragt. Zur Zufriedenheit mit der Bundesregierung, zur SPD und zur Grundrente wurden am Montag und Dienstag 1000 Menschen befragt. Die Fehlertoleranz wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozent angegeben. (dpa, AFP)

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