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Die Gorch Fock ist zu einer Probefahrt in See gestochen.

© REUTERS/Fabian Bimmer

Nach fast sechs Jahren in der Werft: „Gorch Fock“ nach Defekt bei Probefahrt in Wilhelmshaven angekommen

Zwei Werften hatten an dem Marineschulschiff gebaut. Die Kosten der Sanierung betrugen statt zehn Millionen Euro wie ursprünglich geplant 135 Millionen Euro.

Das sanierte Marineschulschiff „Gorch Fock“ ist nach einer vorzeitig beendeten Probefahrt in Wilhelmshaven angekommen. Zwei Schlepper begleiteten den Großsegler am Mittwochabend in den Hafen der Jadestadt. Die „Gorch Fock“ hatte am Mittwochvormittag die Bremer Lürssen-Werft verlassen und war nach fast sechs Jahren erstmals aus eigener Kraft wieder auf Fahrt gegangen. Allerdings wurde die Probefahrt wegen eines technischen Defekts vorzeitig beendet.

Kurz nach der Abfahrt wurde die „Gorch Fock“ von Schleppern in Schlepp genommen. Die Besatzung hatte ein defektes Regelventil entdeckt, das für die Frischwasserversorgung des Antriebsdieselmotors sorgt. Um das Ventil während der Probefahrt zu wechseln, wurde die Maschine vorerst gestoppt und die begleitenden Schlepper übernahmen. Es stellte sich dann aber heraus, dass der Schaden während der Probefahrt nicht behoben werden konnte. Daher steuerte das Segelschulschiff Wilhelmshaven früher als vorgesehen an.

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Eigentlich war geplant, dass die „Gorch Fock“ nach zwei Tagen Probefahrt auf der Weser und der Nordsee erst am Donnerstag nach Wilhelmshaven kommen sollte, um am dortigen Marinearsenal mit der Endausrüstung ausgestattet zu werden. Nun soll das defekte Bauteil im Rahmen der Endausrüstung ausgetauscht werden, teilte die Werft mit.

Ein Werftsprecher betonte, Probefahrten seien dafür da, um genau solche Defekte festzustellen. „Werftprobefahrten wie die heutige dienen dazu, die Technik und das notwendige Zusammenspiel einzelner Bordkomponenten unter realen Bedingungen zu testen, Fehlerursachen zu lokalisieren und im Nachgang zu beheben.“

Die Lürssen-Werft hatte seit Herbst 2019 als zweite Werft an der „Gorch Fock“ gebaut. Der vorherige Auftragnehmer, die Elsflether Werft, hatte Insolvenz angemeldet. In ihre Regie fielen die enormen Kostensprünge, die den Preis für die Generalüberholung von geplant 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro hochgetrieben haben. (dpa)

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