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Masken - nicht zum Aufsetzen, nur als Demo-Objekt. Teilnehmerin einer "Querdenker"-Demonstration gegen die Maßnahmen der Politik im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

© dpa/Sebastian Kahnert

Nach Demo in Leipzig  am 7. November: Organisator von „Querdenker“-Protesten an Corona erkrankt

Keine Maske, kein Abstand - „Querdenker“ reden die Gefahr durch das Coronavirus klein. Einer der bekanntesten Köpfe musste nun künstlich beatmet werden.

Von Michael Schmidt

Ein Mitorganisator einer Leipziger „Querdenken“-Demo musste offenbar wegen einer Corona-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Wie die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) berichtet, wurde der Mann gut eine Woche nach der Kundgebung am 7. November in einer Leipziger Klinik künstlich beatmet.

„Einer der bekannten Querdenker, der in Leipzig demonstriert hat, wurde acht Tage später intubiert“, sagte der Direktor der Leipziger Uniklinik, Professor Christoph Josten, auf der sächsischen Landespressekonferenz. „Das Virus nimmt keine Rücksicht auf die Menschen, egal wer sie sind“, kommentierte der Mediziner. Über den genauen Gesundheitszustand des Patienten äußerte er sich nicht weiter.

Josten rief aber dazu auf, sich an die Abstandsregeln zu halten und Kontakte zu reduzieren, um sich und andere zu schützen. Seine Klinik sei an der Grenze der Belastbarkeit angelangt. Wenn es so weitergehe wie jetzt, müssten die Krankenhäuser an Weihnachten die weiße Fahne hissen.

Die Demo am 7. November hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die erlaubte Zahl von 16.000 Teilnehmern wurde deutlich überschritten. Viele Teilnehmer hielten sich nicht an die Sicherheitsabstände und trugen keine Masken.

Bei der Auflösung der Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. JournalistInnen wurden von Protestierenden angegriffen. In Baden-Württemberg wird die Querdenken-Bewegung inzwischen vom Verfassungsschutz des Bundeslandes beobachtet.

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