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Im Niger waren wurden heute die vorläufigen Ergebnisse der Präsidentenwahlen bekanntgegeben. Der ehemalige Außenminister Mohamed Bazoum, erhielt 39,6 Prozent der Stimmen, muss aber in die Stichwahl.

© AFP

Nach Bekanntgabe von Wahlergebnissen: Schwerer Anschlag in Niger mit mehr als 50 Toten

In Malis Nachbarstaat Niger kommt es zu einem schweren Anschlag. Die Bluttat geschieht zu einer Zeit, in der wichtige politische Weichenstellungen stattfinden.

In dem von Terror heimgesuchten westafrikanischen Land Niger haben Bewaffnete mindestens 56 Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Das gab Innenminister Alkache Alhada am Samstagabend in der Hauptstadt Niamey bekannt.

Der Überfall hatte sich demnach nahe der Grenze zu Mali in den Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye ereignet. Die genauen Umstände der Attacke sind noch unklar.

Nach Reuters-Informationen beläuft sich die Zahl der Toten auf 70 Zivilisten. Es seien zwei Dörfer an der Grenze zu Mali zeitgleich attackiert worden.

Der Niger ist eins der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen.

Im Niger und den anderen Ländern dieser Region sind etliche Terrorgruppen aktiv, die Al-Qaida oder dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen haben. Zusammen mit Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist der Niger Teil der G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will.

Die Regierung hat zudem in den wüstenhaften Weiten außerhalb der Städte wenig Kontrolle, was nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle Netzwerke ausnutzen.

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Im dem Sahelstaat waren am selben Tag die vorläufigen Ergebnisse der Präsidenten- und Parlamentswahlen bekanntgegeben worden. Staatschef Mahamadou Issoufou wird, wie von der Verfassung vorgesehen, den Posten nach seinen zwei Amtszeiten abgeben.

Ein Verbündeter des ausscheidenden Präsidenten, der ehemalige Außenminister Mohamed Bazoum, trat für die Regierungspartei PNDS an und erhielt 39,6 Prozent der Stimmen. Ebenso wie der stärkste Oppositionskandidat Mahamane Ousmane (16,9 Prozent) erreichte er jedoch nicht die nötige Stimmenmehrheit, weshalb eine Stichwahl am 22. Februar nötig wird.

In den vergangenen Jahren hatte Europa Druck auf die nigrische Regierung ausgeübt, den Menschenschmuggel einzudämmen. Zudem gilt Niger als wichtiger Partner der EU im Kampf gegen Terrorismus in der Sahelzone. (dpa/Reuters)

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