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Vertreter des Iranischen Militärs und Kleriker bei der Trauerfeier für die Opfer des Anschlags auf eine Militärparade.

© ATTA KENARE/AFP

Nach Anschlag auf Militärparade: Iran droht USA und Israel mit "vernichtender" Vergeltung

Bei einem Anschlag auf eine Militärparade im Iran starben am Wochenende 25 Menschen. Die iranischen Revolutionsgarden wollen sich nun rächen.

Bei der Trauerfeier für Opfer des Anschlags auf eine Militärparade hat der Iran seine verbalen Angriffe auf die USA verschärft. Die einflussreichen Revolutionsgarden drohten den Vereinigten Staaten am Montag mit "vernichtender" Vergeltung, nachdem die Teheraner Führung die USA für den Anschlag indirekt mit verantwortlich gemacht hatte. Unter den 25 Todesopfern waren auch zwölf Soldaten der Revolutionsgarde. Der Vize-Chef der Elitetruppe, Hossein Salami, schwor auch dem regionalen Erzfeind Israel Rache: "Unsere Antwort wird vernichtend und verheerend sein", sagte er in einer live im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede vor Tausenden Trauernden in der südwestiranischen Stadt Ahwas.

Vertreter der Revolutionsgarden machten Extremisten für die Tat verantwortlich, die von den Golf-Staaten sowie Israel ausgebildet und von den USA unterstützt worden seien. Experten zufolge könnte eine Vergeltung bedeuten, dass die iranische Elitetruppe Raketen auf Rebellengruppen im Irak oder Syrien abfeuert, die als Verbündete der mutmaßlichen Drahtzieher des Anschlags gelten. Nach Angaben des iranischen Geheimdienstministers Mahmud Alawi wurden bereits zahlreiche Verdächtige eine "großen" Netzwerks festgenommen. Einzelheiten nannte er nicht.

Zu der Attacke vom Samstag hatten sich sowohl die Separatistenbewegung "Ahwas Nationaler Widerstand" als auch die Extremistenmiliz Islamische Staat (IS) bekannt. Das IS-Sprachrohr Amak verbreitete am Montag im Internet ein Video, das drei Attentäter auf dem Weg zu dem Anschlag zeigen soll. Ein Mann mit einer Baseballkappe mit dem Logo der Revolutionsgarden spricht darin auf Farsi von einem bevorstehenden großen Anschlag.

Das Attentat in Ahwas war einer der schwersten Angriffe auf die mächtigen Revolutionsgarden in einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA und deren Verbündeten in der Golf-Region ohnehin sehr angespannt sind. Der Zwist dürfte auch eines der Hauptthemen bei der UN-Vollversammlung in New York in dieser Woche sein, an der auch Irans Präsident Hassan Ruhani teilnimmt. US-Präsident Donald Trump dürfte seiner harten Linie nicht zuletzt gegenüber der Islamischen Republik treu bleiben. (Reuters)

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