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Der Abschuss eines Patriot-Lenkflugkörpers im Rahmen der Übung Rapid Arrow in 2008.

© dpa/Peter Müller

Munitionslagerhäuser gesperrt: Zehntausende alte Bundeswehrraketen sondern hochexplosiven Stoff ab

Das Verteidigungsministerium untersagt sofortigen Umgang und Transport der Munition. Das Problem ist seit fast zwei Jahren bekannt und weiter ungelöst.

Die Bundeswehr hat einem Bericht des "Spiegel" zufolge ein Problem mit zehntausenden alten Raketen. Diese sondern den hochexplosiven Stoff Nitroglycerin ab, wie das Magazin berichtet.

Alle betroffenen Munitionslagerhäuser seien bis auf Weiteres gesperrt und "jeglicher Umgang mit dieser Munition untersagt", zitierte der "Spiegel" aus einem vertraulichen Sachstandsbericht des Verteidigungsministeriums vom September. Dies seien "Sofortmaßnahmen zum Schutz von Leben und Gesundheit des dort eingesetzten Personals".

Dem Bericht zufolge geht es um 32.641 Raketen vom Typ LAR 110 Millimeter, die bereits über 30 Jahre alt seien und ausgesondert werden sollten. Das Problem sei seit Frühjahr 2019 bekannt und weiterhin nicht gelöst.

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Untersagt wurde laut "Spiegel" inzwischen auch der Transport der Raketen. "Bei weiterer Lagerung der betroffenen Munition ist mit einer zunehmenden Verschlechterung des Zustandes zu rechnen", heißt es demnach in dem Sachstandsbericht weiter. Eine "Selbstentzündung" könne nicht ausgeschlossen werden.

Trotz der Warnungen habe das zuständige Koblenzer Beschaffungsamt bis heute "kein tragfähiges Entsorgungskonzept erbracht", beschwerte sich laut "Spiegel" der Munitionsbeauftragte der Bundeswehr bereits im vergangenen August beim Ministerium. Betroffen sind demnach sechs Munitionsdepots der Bundeswehr in Meppen, Wulfen, Nörvenich, Köppern, Eft-Hellendorf und Wermutshausen. (AFP)

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