zum Hauptinhalt
Mehr Tests könnten Infektionsketten durchbrechen.

© dpa/Sebastian Gollnow

Mit zeitlich synchronen Corona-Tests: So können wir das Infektionsgeschehen selbst ausbremsen

Der Ärger über „die da oben“ ist groß. Besser wäre es, selbst tätig zu werden, gemeinsam. Wie das gehen kann, zeigt die Aktion „Südtirol testet“. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Alle schauen in der Corona-Krise auf die Regierenden - schauen wir auf uns. Wir sind die Bürger! Nehmen wir unsere Verantwortung wahr. Wie das geht? Durch eine Gemeinschaftsaktion; eine, die es tatsächlich gibt. Sie will uns aus dem Dauer-Lockdown heraushelfen.

Und zwar geht die so: Möglichst viele machen selbst einen Schnell-/Selbsttest, zeitlich synchron, an einem Tag. Damit kann man die Personen finden, die genau zu diesem Zeitpunkt infiziert sind.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Dann ein zweiter Test innerhalb der Inkubationszeit, also nach drei oder vier Tagen. Die identifizierten Personen müssten sich nach einem positiven Ergebnis sofort in Quarantäne begeben, bis sie nicht mehr infektiös sind. Auch das kann per Schnelltest in Eigenverantwortung selbst festgestellt werden. Was das bringt?

Die Kombination der beiden aufeinander folgenden Tests und deren Gleichzeitigkeit könnte die Infektionsketten unterbrechen und das Infektionsgeschehen innerhalb kurzer Zeit reduzieren. Um die Hoffnung Wirklichkeit werden zu lassen, dass die Wirtschaft, Kulturbetriebe, Museen, Geschäfte und die Gastronomie könnten sofort wieder öffnen. Und wir womöglich sogar wieder in Urlaub fahren können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der Weg zum Ziel beginnt Samstag, 10. April, mittags. Zweiter Termin: Dienstag, 13. April. Initiiert hat die Aktion der Diplomingenieur Sebastian Reich aus Bayern. Die Aktion „Südtirol testet“ hat gezeigt, dass man, wenn man „blind“ in die Bevölkerung testet, etwa ein Prozent Personen findet, die infiziert, aber symptomfrei sind. Diese Größenordnung ist auch hier zu erwarten.

[Die Antworten auf die wichtigsten Frage rund ums Impfen gegen das Coronavirus finden Sie in unserem großen Impf-Spezial.]

Pro Bürger fallen etwa 16 Euro an. „In Anbetracht der extremen Kosten, die wir schon durch die Coronahilfen tragen müssen und die weiter auf uns zukommen werden, ist dieser Beitrag verschwindend gering“, schreibt Initiator Reich. Jetzt, in der dritten Welle, darf die Politik nicht allein gelassen werden.

Denn das ist das Besondere an Corona: Die Träger der Krankheit sind schwer zu finden. Nur ein kleiner Teil der infizierten Menschen hat Symptome. Sie haben also auch keine Veranlassung sich testen zu lassen, tragen die Krankheit aber trotzdem weiter.

Das macht das Unterbrechen der Infektionsketten so schwer. Weil jetzt Schnelltests verfügbar sind, die jeder selbst machen kann, ist es möglich, das Infektionsgeschehen auszubremsen. Von uns selbst, den Bürger:innen. Es liegt auch in unserer Verantwortung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false