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Politik: Mehrheit plädiert für kleinere Bundeswehr Studie: Truppe muss aber besser ausgestattet werden

Berlin. Die Deutschen wollen der Bundeswehr über die Landesverteidigung hinaus viele Aufgaben geben.

Berlin. Die Deutschen wollen der Bundeswehr über die Landesverteidigung hinaus viele Aufgaben geben. Um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, muss die Truppe besonders bei Auslandseinsätzen nach Ansicht von drei Vierteln der Bevölkerung gut ausgestattet sein. Vor dem Hintergrund knapper Kassen plädieren 51 Prozent der Deutschen deshalb dafür, die Truppenstärke zu verkleinern, um die Soldaten mit modernsten Waffen und sichersten Geräten ausrüsten zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Allensbach-Studie, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Meinungsforscher hatten im November 2002 für die Umfrage „Aufgaben und Zukunft der Bundeswehr“ im Auftrag des Forschungsinstituts für Auswärtige Politik 2104 Bürger befragt.

Je größer das Interesse an verteidigungspolitischen Fragen ist, desto größer waren bei den Befragten die Zweifel, ob die Truppe gut genug ausgestattet ist. Insgesamt reicht nach Ansicht von 39 Prozent die Ausrüstung der Truppe aus, 31 Prozent bezweifeln dies. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) ist zudem der Auffassung, die Politik nehme die Bundeswehr nicht ausreichend ernst.

68 Prozent der Bevölkerung sind der Überzeugung, dass sich Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht mehr vermeiden lassen, 18 Prozent meinen dagegen, Deutschland könne sich heraushalten. „Auffällig ist, dass die Ostdeutschen alle Missionen außerhalb der Landesgrenzen viel kritischer beurteilen als die Westdeutschen“, sagte Renate Köcher, Leiterin des Allensbach-Instituts. Während der Einsatz von Soldaten bei Katastrophen im Inland noch relativ gleichmäßig befürwortet wird – West 87 und Ost 82 Prozent – halten nur 40 Prozent der Ostdeutschen die Beteiligung an Friedenstruppen wie Isaf oder Kfor für wichtig (im Westen 55 Prozent).

Krasser fallen die Unterschiede aus, wenn den Missionen das Etikett „friedenssichernd“ fehlt. Drei Viertel aller der Befragten befürworten die Nato-Mitgliedschaft. Doch im Osten sind nur 37 Prozent der Ansicht, dass die Bundeswehr einem angegriffenen Partnerland helfen muss (56 Prozent im Westen). 45 Prozent der Westdeutschen, aber nur 23 Prozent der Ostdeutschen möchten, dass sich die Bundeswehr auch an Nato-Einsätzen in Krisengebieten beteiligt.

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