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Wolken sind über dem Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2 an der Isar zu sehen (Symbolbild).

© REUTERS/Ayhan Uyanik

Mehrheit für Verlängerung der Laufzeiten: 41 Prozent der Deutschen wollen Akw-Neubau

Ein großer Teil der Deutschen wünscht sich einer Umfrage zufolge nicht nur die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. 52 Prozent sind allerdings dagegen.

Ende des Jahres sollen die drei verbliebenden deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen – eigentlich. Wegen des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Energiekrise diskutiert die Ampelregierung eine Laufzeitverlängerung für die Meiler. In einer Umfrage für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sprachen sich nun 41 Prozent der Befragten sogar für einen Neubau von Akw aus. 52 Prozent stimmten dagegen.

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Neben der Frage des Neubaus wurde in der Onlinebefragung von 5000 Personen auch eine Präferenz für die Laufzeitverlängerung abgefragt. Demnach stimmten 78 Prozent für einen Weiterbetrieb bis Sommer 2023, 67 Prozent dagegen können sich auch eine Verlängerung der Laufzeit um fünf Jahre vorstellen. Am Größten sei die Zustimmung für eine Ausweitung des Betriebs unter Anhängern der CDU/CSU, FDP und AfD gewesen.

Im bereits am Donnerstag veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend sprach sich ebenfalls eine Mehrheit der Deutschen für eine Verlängerung der Laufzeit der verbliebenen drei Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus aus.

Allerdings gehen die Meinungen auseinander, wie lange das der Fall sein soll: 41 Prozent wollen den Betrieb nur um einige Monate gestreckt sehen, ebenfalls 41 Prozent sind für eine langfristige Nutzung der Atomenergie, wie die am Donnerstag veröffentlichte Infratest-dimap-Umfrage ergab. Nur 15 Prozent der gut 1300 befragten Wahlberechtigten wollen dagegen wie gesetzlich festgelegt am Atomausstieg zum Jahresende festhalten.

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Angesichts der Ängste um ausbleibende Gaslieferungen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gibt es seit Monaten jedoch Forderungen, die Laufzeit der letzten drei Meiler zu verlängern. Dabei wird eine Streckung des Betriebs in der aktuellen Konfiguration um wenige Monate erwogen.

Für einen längerfristigen Weiterbetrieb wären neue Brennstäbe nötig. Die Bundesregierung hat sich noch nicht final für oder gegen eine Laufzeitverlängerung für die Kraftwerke entschieden. (Tsp, dpa)

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