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Waffenverkauf in einer Gemischtwaren Handlung Cape Charles Virginia USA.

© imago images/Joerg Boethling

Mehr Tote durch Schusswaffen als durch Corona: New York ruft wegen zunehmender Waffengewalt „Katastrophennotfall“ aus

Die Gewalt mit Waffen ufert im Bundesstaat New York aus. Dem Schusswaffenhandel soll eine Spezialeinheit entgegenwirken, kündigte Gouverneur Andrew Cuomo an.

Der US-Bundesstaat New York hat wegen der zunehmenden Gewalt mit Schusswaffen den „Katastrophennotfall“ ausgerufen. „Wenn man sich die aktuellen Zahlen ansieht, sterben jetzt mehr Menschen an Waffengewalt und Verbrechen als an Covid“, erklärte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag (Ortszeit). Unter anderem soll demnach eine Spezialeinheit der Polizei zur Bekämpfung des Handels mit Schusswaffen geschaffen werden.

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Außerdem will Cuomo einen an die Gesundheitsbehörden angebundenen Beauftragten zur Prävention von Waffengewalt ernennen. Er soll an der Schnittstelle von Sozialdiensten, Gefängnisanstalten, Polizeikräften und anderen Behörden agieren.

Darüber hinaus kündigte der Gouverneur Millionen-Investitionen in Präventionsprogramme an. Alleine 76 Millionen Dollar sollen demnach in die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen fließen.

In New York gelten im Vergleich mit anderen Bundesstaaten sehr strenge Waffengesetze. Allerdings ist es leicht, sich in den Nachbarstaaten Pennsylvania und New Jersey Waffen zu besorgen. Cuomo unterzeichnete am Dienstag einen neuen Rechtstext, der es Zivilisten erleichtern soll, Klagen gegen Waffenhersteller und -händler einzureichen.

[Auch auf tagesspiegel.de: Wie New York aus dem Pandemieschlaf erwacht ist (T+)]

Waffenhersteller sind US-weit bislang weitgehend haftungsbefreit. Ein zweites am Dienstag unterzeichnetes Gesetz soll verhindern, dass gesuchte Verbrecher eine Waffe erwerben können.

In New York war seit vergangenem Sommer wie in den gesamten USA ein starker Anstieg der Kriminalität verzeichnet worden. In den Großstädten des Landes stieg die Zahl der Tötungsdelikte 2020 um 30 Prozent. Präsident Joe Biden machte im Juni Vorschläge zur Eindämmung der Schusswaffengewalt. Die oppositionellen Republikaner werfen Biden hingegen Nachlässigkeit bei der Strafverfolgung vor und blockieren dessen Vorhaben im Kongress.

Auch im Bürgermeister-Wahlkampft um die Metropole New York gehörten die zunehmenden Gewaltverbrechen der Stadt zu den beherrschenden Themen im Wahlkampf. (AFP)

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