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Die AfD fürchtet um die letzten weißen Weihnachtsmänner.

© KICA HENK

Matthies meint: Der letzte Advent der weißen Männer

Der weiße Mann hat es bekanntlich schwer. Nun kämpft auch die AfD für ihn. Was unser Kolumnist dazu sagt. Eine Glosse.

Nein! AfD heißt nicht „Adventskalender für Deutschland“, auch wenn sich dieser Eindruck gelegentlich aufdrängt. Ja, man könnte generell sagen, dass sich der Adventskalender, der doch mal nichts als ein Bescherungs-Countdown für brave Kinder war, langsam zu einer Bekenntnismaschine verwandelt, einem Meinungs-Abzähl-Container…

Wir waren bei der AfD, die gegenwärtig das Ziel eines „AfDentskalenders“ ist, zu dem beispielsweise gefakte Coca- Cola-Plakate mit der Zeile „Sag Nein zur AfD“ gehören. Das steht wohl in der Tradition des „Ehrlichen AfD-Adventskalenders“, den der Satiriker Shakak Shapira vor zwei Jahren lanciert hat, wiederum als Reaktion auf einen Kalender der Partei selbst. In diesem Jahr war es bislang verblüffend ruhig, bis jetzt diese Cola-Sache losging und sie sich bei der AfD in Berlin wohl fragten, wie dem zu begegnen wäre.

Das Resultat ist nun zu besichtigen, es geht um ein Herzensanliegen der Partei: Den Untergang der weißen Männer, die ja derzeit wie einst die Indianer Amerikas von der feindlichen GenderKavallerie zusammengetrieben und niederkartätscht werden – bis auf ein paar tausend, die später bei Fusel und Fast Food im Reservat in alten PlayboyHeften blättern dürfen. Ihnen ist der Hashtag „#JaZuWeißenMännern“ gewidmet, unter dem die AfD bis Weihnachten täglich große, rein weiße Männer der Geschichte vorstellt, ganz unverfängliche übrigens wie Bertolt Brecht oder Papst Johannes Paul II. Und warum? „Weiße Männer sind im Zuge einer längst aus den Fugen geratenen Gender-Kampagne in den letzten Jahren für Manche zum Schimpfwort geworden“, klagt Fraktionschef Pazderski.

Wo sind die weißen Männer geblieben?

Ah, klar. Aber für manche? Für alle! Es ist entsetzlich! Man muss schon irre lange suchen, um überhaupt noch ein paar weiße Männer zu finden, die sich aus der Deckung trauen, zum Beispiel aufs Abschlussfoto so abseitiger Nischenveranstaltungen wie dem G-20Gipfel. Und geht es nicht zu Herzen, wie Schäuble und Merz von den mächtigen Transgender-Aktivisten der CDU gemobbt werden? Auch Pazderski selbst muss ja nahezu täglich in seiner Fraktion scharfkantigen Gendersternen ausweichen, und die Zahl dunkelhäutiger Menschen unklarer Geschlechtszuordnung wächst, die ihm auf dem Unisex-Klo ans Gemächt wollen.

Weiße Männer: Es geht, schnief, zu Ende mit uns. Bis Dienstag dann! Das heißt, wenn mich diese Gender-Leute überhaupt noch mal ins Büro lassen.

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