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Ambitionen auf den CDU-Vorsitz: Norbert Röttgen (CDU)

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Update

Machtkampf mit Konservativem Merz: Röttgen will CDU-Parteichef „aus der Mitte“

Im Ringen um den CDU-Vorsitz bringen sich Norbert Röttgen und Friedrich Merz in Position. Letzterer will eine Kampfkandidatur von Jens Spahn verhindern.

Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hat bei der Entscheidung über die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet vor einer zu konservativen Ausrichtung der Partei gewarnt. Die Partei brauche "konservatives Gedankengut, konservative Politik und Politiker", sagte Röttgen am Montag im Deutschlandfunk. Dies spiegele aber nur einen Teil der vielfältigen Positionen an der Parteibasis wider. Für ihn sei deshalb klar, dass der neue Parteichef "in der Mitte stehen" müsse.

Röttgen, der als ein möglicher Bewerber für die Laschet-Nachfolge gilt, sieht sich als Vertreter "der modernen Mitte" in der Partei. Es sei sein Anspruch, die CDU "voranzutreiben (...) an dieser Stelle", sagte er.

Es sei zwar richtig, dass es in der Partei teilweise den Wunsch nach einer konservativeren Ausrichtung gebe, räumte Röttgen ein. "Aber es ist weit davon entfernt, dass das die Mehrheit unserer Mitglieder ist." Wer dies behaupte, "der hat von dieser Basis jedenfalls keine Ahnung".

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Präsidium und Bundesvorstand der CDU entscheiden am Dienstag, ob bei der Entscheidung über den künftigen Parteivorsitzenden erstmals die derzeit rund 400.000 Mitglieder befragt werden sollen. Dafür hatten sich am Wochenende die mehr als 300 Kreisvorsitzenden der Partei ausgesprochen.

In der Partei wird eine Reihe von möglichen Bewerbern für Laschets Nachfolge genannt. Neben Röttgen gehört zu ihnen auch der frühere Fraktionschef Friedrich Merz, der für eine deutlich konservativere Ausrichtung steht. Genannt werden auch Gesundheitsminister Jens Spahn, Fraktionschef Ralph Brinkhaus und der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsunion, Carsten Linnemann. Keiner von ihnen hat aber bisher offiziell eine Kandidatur erklärt.

Merz will Lager gegen Röttgen bilden

Wie die "Bild"-Zeitung meldet, will Merz Spahn von einer Kampfkandidatur abbringen. Ziel ist es demnach, Spahn zu einer einvernehmlichen Team-Lösung zu bewegen. Dazu solle am Montag ein Gespräch zwischen Merz und Spahn stattfinden.

An dem Gespräch soll dem Bericht zufolge auch Linnemann teilnehmen.

Friedrich Merz (rechts) will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in sein Team holen.
Friedrich Merz (rechts) will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in sein Team holen.

© Florian Gaertner/imago images/photothek

Wie "Bild" weiter schreibt, will Merz mit der Team-Lösung das liberal-konservative Lager gegen eine Kandidatur von Röttgen vereinen. Dessen Kandidatur gelte im Merz-Umfeld als ausgemacht.

[Lesen Sie auch: Auf dem Sprung in die erste Reihe – wird Carsten Linnemann nächster CDU-Chef? (T+)]

Nach der verlorenen Bundestagswahl steuert die CDU erstmals in ihrer Geschichte auf eine Mitgliederbefragung zur Neubesetzung des Parteivorsitzes zu. Bei einem Treffen der mehr als 300 Kreisvorsitzenden am Samstag gab es große Zustimmung für ein solches Vorgehen, um die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet zu klären. Präsidium und Bundesvorstand der CDU tagen am Dienstag dazu. (AFP)

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