zum Hauptinhalt
Russland will die Großstadt Lyssytschansk in der Region Luhansk eingenommen haben.

© Militärverwaltung der Region Luhansk/AP/dpa

Update

Letzte Bastion in Luhansk: Ukraine bestätigt Rückzug aus Lyssytschansk

Eine weitere Verteidigung der Stadt hätte „fatale Folgen“, berichtet die ukrainische Militärführung. Präsident Selenskyj gibt Lyssytschansk noch nicht verloren.

Nach wochenlangen Gefechten zieht sich die ukrainische Armee aus der Stadt Lyssytschansk im Osten des Landes zurück. Dies teilte der Generalstab in Kiew am Sonntagabend mit. Die russischen Besatzungstruppen hätten eine mehrfache Überlegenheit, hieß es. Eine weitere Verteidigung hätte daher „fatale Folgen“.

[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]

Lyssytschansk war die letzte größere Bastion der Ukrainer im Gebiet Luhansk. Dessen Eroberung gehört zu den von Russland benannten vorrangigen Kriegszielen im Nachbarland.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Lyssytschansk noch nicht als verloren an. „Wenn das Kommando unserer Armee Menschen von bestimmten Punkten der Front abzieht, wo der Feind den größten Feuervorteil hat - insbesondere Lyssytschansk -, bedeutet das nur eins: Dass wir dank unserer Taktik, dank der verstärkten Versorgung mit modernen Waffen, zurückkommen werden“, sagte er am Sonntag in einer Videobotschaft.

Die ukrainische Armee bewege sich vorwärts - sowohl im Gebiet Charkiw im Osten, als auch im Gebiet Cherson im Süden und auf dem Schwarzen Meer. Die jüngst wiedererlangte Schlangeninsel sei ein gutes Beispiel dafür. „Es wird einen Tag geben, an dem wir dasselbe über den Donbass sagen werden“, meinte Selenskyj. „Die Ukraine gibt nichts verloren.“

Mehr zum Thema auf Tagesspiegel Plus:

Zuvor hatte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu gesagt, Russland habe die völlige Kontrolle über Lyssytschansk und das Gebiet Luhansk. Dem hatte das ukrainische Verteidigungsministerium zunächst widersprochen.

In der letzten Juni-Woche hatte das ukrainische Militär bereits die Großstadt Sjewjerodonezk aufgeben müssen, die von Lyssytschank nur durch einen Fluss getrennt ist. Vor dem Krieg, den Russland Ende Februar begonnen hatte, lebten in dem Ballungsraum etwa 380.000 Menschen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false