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Es war mal eine Troika: Angela Merkel, Martin Schulz und Horst Seehofer (rechts).

© Gregor Fischer/dpa

Leserstimmen zum Schulz-Verzicht: "Die blutleere CDU sollte sich eine Scheibe abschneiden"

Die Volten des Martin Schulz konnten viele nicht mehr nachvollziehen. Unsere Leser begrüßen seinen Rückzug, aber zollen ihm auch Respekt. Aus der Tagesspiegel-Community.

ErnstH: „Die direkte Demokratie hat Schulz zur Ehrlichkeit gezwungen. Ohne die Furcht vor dem Votum der Mitglieder hätte der notorisch Erfolglose wohl das Bubenstück durchgezogen, Sigmar Gabriel, der ihm den Weg an die SPD-Spitze freigemacht hat, aus dem Außenministerium zu verdrängen. Hoffentlich ist damit auch die unausgegorene Idee, bis 2025 die Vereinigten Staaten von Europa zu errichten, ad acta gelegt.“

D_Faulenbach: Tragisch, kein Grund zur Schadenfreude. Da hat sich ein Hoffnungsträger zerrieben und zerreiben lassen. Immerhin hat die SPD unter seinem Vorsitz ein achtbares und zustimmungsfähiges Koalitionspapier ausgehandelt. Leider hat Sigmar Gabriel seine Fassung und seine ehemalige Größe in den letzten Tagen verloren. Aber vielleicht schafft er es ja, sein Profil und seine Gelassenheit wieder zu finden.

Pat7: „Persönlich halte ich den Verzicht von Schulz für den einzig richtigen Schritt. Er hat einmal zu oft sein Wort gebrochen. Für ewig wäre er in der Regierung Merkel das Sinnbild eines klassischen Wendehalses gewesen. Zu große Töne hatte er gespuckt bezüglich einer Absage der GroKo.“

Etepetete: „Martin Schulz - die Flipperkugel der SPD.“

Collie_4711: „Schulz verzichtet zugunsten von Nahles auf die Rolle des unbeliebtesten SPD-Politikers. Nahles und Gabriel sollten dem guten Beispiel folgen und auch zurücktreten.“

Bergmann61: „Der Herr Schulz verzichtet also auf etwas, was er vor Wochen noch vehement abgelehnt hatte jemals zu tun.“

"Die SPD scheint mit im freien Fall zu sein"

InspectorBarneby: „So einen Zirkus hat die Republik noch nicht erlebt. Die SPD scheint mir im freien Fall zu sein. Der 100%-Mann legt eine atemberaubende Halbwertzeit hin, die seinesgleichen sucht. Die Unseriösität erreicht ihren Höhepunkt. Für die Demokratie sind solche Leute ziemlich unverträglich.“

Taubenhaucher: „Immerhin zeigt die SPD, dass noch ein Funke Lebendigkeit und Demokratie in ihr steckt. Die blutleere CDU sollte sich eine Scheibe davon abschneiden. Schnellstens!“

Nur_ein_Zyniker: „Hach, es ist zum verschulzen. 100 % Schulz startete mit Schwung und der Schulzzug rollte durchs Land. So schnell hat es sich nun schon wieder ausgeschulzt. Der arme Macron hat doch extra Schulz angerufen und zum neuen Partner auserkoren. Aber nun können die SPD Mitglieder ruhigen Gewissens die Rautenkönigin und Horst "Heimatschutz" Seehofer für "four more years" ins Amt hieven. Also liebe Sozen, nun mit JA für Mutti, für Europa, für Draghi, für Juncker und vor allem für Monsieur Macron!“

"Der Umgang mit ihm ist allerunterste Kanone"

Hibakusha: „Auch wenn mir Martin Schulz schon immer unsympathisch war: Der Umgang in der SPD mit ihm ist menschlich allerunterste Kanone. Als es in den Wahlkampf gegen Merkel ging, haben sich Nahles&Co in ihren Erdlöchern verkrochen, wohlwissend, dass eine Klatsche ohnehin nicht zu vermeiden ist. Statt selbst voran zu gehen, hat man es vorgezogen, Schulz zur Demontage freizugeben und daran aktiv mitgewirkt.“

Krausebe: „Dieser Mann schafft es sich an seinem eigenen Strohfeuer die Finger zu verbrennen. Es gibt ja immer Politiker die "glücklos" agieren, das hier braucht eine neue Kategorie. M. Schulz hat die Fallhöhe eines SPD-Chefs noch mal ein gutes Stück erhöht, wobei eher der Begriff Falltiefe stimmt. In der CDU wird der Ärger über die Ressortverteilung jetzt noch zunehmen.“

Kritgruni: „Irgendwie ungerecht. Martin Schulz ist für die SPD - in einen schon vorher aussichtslosen Wahlkampf gezogen, in dem er sich von Merkel vorführen lassen musste - hat in den Koalitionsverhandlungen viel rausgeholt für die SPD - und steht jetzt mit leeren Händen und Gesichtsverlust da.“

Carolina: „Die Unfähigkeit der Politiker (allgemein), sich mal an die eigenen Vorgaben ("keine Personaldebatte, bevor endgültig über die Koalititon entschieden ist") zu halten und wirklich mal ein paar Tage Stillschweigen zu bewahren und sich nicht mit "Verlautbarungen" wichtig zu tun, ist erschreckend.“

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