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Die Bundesvorsitzende der Linkspartei Janine Wissler.

© Nassim Rad / Tagesspiegel

„Lage ernst, aber nicht aussichtslos“: Janine Wissler kandidiert erneut für Linken-Vorsitz

Janine Wissler will Linken-Chefin bleiben. Sie sieht trotz der Krise der Partei Chancen, künftig wieder gute Wahlergebnisse einzufahren.

Janine Wissler will Vorsitzende der Linkspartei bleiben. Sie wolle mit einer erneuten Kandidatur auf dem Parteitag Ende Juni einen Beitrag zur Erneuerung der Linken leisten, sagte Wissler am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die „Tagesschau“ über den geplanten Wiederantritt der Linken-Chefin berichtet.

„Ich bin sehr gerne Parteivorsitzende und habe noch einiges vor“, sagte Wissler weiter der dpa. Es gebe „sowohl das Potenzial als auch den Bedarf nach einer linken Partei“, betonte sie. „Wir haben es selbst in der Hand und ich möchte mit der erneuten Kandidatur meinen Beitrag leisten.“ Ende Juni soll auf einem Bundesparteitag in Erfurt die komplette Parteispitze neu gewählt werden.

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Die Entscheidung hatte insbesondere nach den schweren Wahlschlappen der Linken im Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen in Frage gestanden. Auch der Rücktritt von Wisslers Co-Parteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow vor einigen Wochen und die parteiinternen Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen hatten die Linke zuletzt in eine tiefe Krise gestürzt.

Wissler sieht trotz der Krise in ihrer Partei Chancen, künftig wieder gute Ergebnisse bei Wahlen einzufahren. „Die Lage ist ernst, aber nicht aussichtslos. Wir haben es selber in der Hand“, sagte Wissler am Samstag bei einem Landesparteitag der Linken in Hannover. Wissler sagte, es gebe das Potenzial für Mehrheiten für eine linke Politik. Die Linke hänge nicht fest im Loch von fünf Prozent oder darunter. Dafür müsse sie ihr Thema soziale Gerechtigkeit betonen.

Zuletzt hatte die Linke bei den drei Landtagswahlen in NRW, Schleswig-Holstein und dem Saarland den Einzug in die Parlamente verpasst, bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst kam sie auf 4,9 Prozent der Zweitstimmen. Auch in Niedersachsen ist die Linke derzeit nicht im Landtag vertreten, sie scheiterte 2017 an der Fünf-Prozent-Hürde.

Nach dem Rücktritt von Hennig-Wellsow hatte Wissler zunächst erklärt, ihre Partei künftig alleine weiterführen zu wollen. Offen blieb aber, ob sie auch erneut für den Vorsitz kandidieren würde.

Wissler hatte zuvor bei ihrem Auftritt auf dem Landesparteitag in Hannover an diesem Samstag ihre erneute Kandidatur zunächst nicht erwähnt. Offen bleibt weiterhin, ob auch der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, Ende Juni für den Bundesvorsitz kandidieren wird. Wie Wissler hatte auch Pellmann angekündigt, dazu in den kommenden Tagen eine Entscheidung verkünden zu wollen. Aus der Parteizentrale war am Samstag zu hören, dass eine Kandidatur Pellmanns noch nicht bekannt sei. (dpa)

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