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Das Bildnis des Präsidenten von Venezuela auf einer Hauswand. Nicolas Maduro.

© Reuters

Krise in Venezuela: UN werfen Maduro Folter vor

Die Vereinten Nationen kritisieren die Festnahmen von Oppositionellen in Venezuela. Kurz danach wird ein weiterer Regierungsgegner verhaftet - ein Bürgermeister.

Die Vereinten Nationen haben willkürliche Verhaftungen und exzessive Gewalt gegen Regierungsgegner in Venezuela aufs Schärfste verurteilt. Die Situation in dem lateinamerikanischen Land sei sehr beunruhigend, und es gebe keine Anzeichen, dass die Menschenrechtsverletzungen zurückgingen, erklärte das UN-Menschenrechtsbüro am Dienstag. Verantwortlich dafür sei die oberste Ebene der Regierung. Die UN forderten zudem Maßnahmen zum Schutz der abgesetzten regierungskritischen Generalstaatsanwältin Luisa Ortega.

Erste Untersuchungen hätten ergeben, dass seit April etwa 5000 Menschen festgenommen worden seien, erklärten die UN. Zudem seien 124 Menschen bei gewaltsamen Protesten umgekommen. 46 von ihnen seien von Sicherheitskräften getötet worden, 27 von bewaffneten Gruppen aufseiten der Regierung. Die übrigen Fälle seien nicht geklärt. Von den Festgenommenen befänden sich noch etwa 1000 in Gewahrsam.

Gericht ordnet Festnahme von Oppositions-Bürgermeister an

Kurz nach der Kritik der UN hat in Venezuela hat das oberste Gericht des Landes die Festnahme eines zur Opposition gehörenden Bürgermeisters angeordnet. Das Gericht gab die Entscheidung zur Festnahme von Ramon Muchacho, dem Bürgermeister des Bezirks Chacao in der Hauptstadt Caracas, am Dienstag bekannt.

Das wirtschaftlich schwer angeschlagene Venezuela wird seit vier Monaten von politischen Unruhen erschüttert. Die Opposition wirft Präsident Nicolas Maduro vor, das Land zur Diktatur umbauen zu wollen. Erst am Samstag wurde Generalstaatsanwältin Ortega entlassen. Sie stand anfangs auf Maduros Seite, wurde aber in den vergangenen Monaten zu einer seiner ärgsten Gegnerinnen. (Reuters, AFP)

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