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Politik: Kriegsverbrechertribunal: Plavsic will Haftverschonung

Für die unter Völkermord-Anklage in Den Haag inhaftierte frühere Präsidentin der bosnischen Serben, Biljana Plavsic, will ihr Anwalt beim UN-Kriegsverbrechertribunal am Mittwoch einen Antrag auf Haftverschonung einbringen. Dies teilte Anwalt Robert Pavich am Dienstag mit.

Für die unter Völkermord-Anklage in Den Haag inhaftierte frühere Präsidentin der bosnischen Serben, Biljana Plavsic, will ihr Anwalt beim UN-Kriegsverbrechertribunal am Mittwoch einen Antrag auf Haftverschonung einbringen. Dies teilte Anwalt Robert Pavich am Dienstag mit. Sein Antrag wird sich nur auf Plavsic beziehen, die sich im Januar freiwillig dem Gericht gestellt hatte. Für den zusammen mit Plavsic angeklagten Ex-Parlamentspräsidenten Momcilo Krajisnik soll kein Antrag gestellt werden.

In Banjaluka hatte zuvor ein anderer Anwalt von Plavsic angekündigt, dass in Kürze eine Entscheidung der Den Haager Richter erwartet wird. Falls Plavsic bis zum Beginn des Verfahrens auf freien Fuß gesetzt werde, wolle sie sich in Belgrad aufhalten. Die serbische Regierung habe garantiert, dass sie zu Beginn des Verfahrens nach Den Haag zurückkehre. Die 71-jährige einstige Mitarbeiterin des ebenfalls wegen Völkermordes angeklagten flüchtigen bosnischen Serben-Führers Radovan Karadzic hatte sich Anfang des Jahres freiwillig in Den Haag gemeldet. Ihr Name stand auf einer geheim gehaltenen Liste von Angeklagten.

Der ebenfalls inhaftierte frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic lehnt unterdessen weiter eine Verteidigung durch einen Anwalt ab. Der kanadische Anwalt Christopher Black vom so genannten Internationalen Komitee zur Verteidigung von Milosevic verlas eine Erklärung des Angeklagten, in der sich dieser als moralischer Sieger bezeichnete. "Ich bin stolz auf alles, was ich für mein Volk und mein Land getan habe", so der Ex-Präsident. Er habe nur sein Recht ausgeübt, sein Land zu verteidigen und sei illegal verhaftet worden. Die Schuldigen säßen im Hauptquartier der Nato.

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