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Das Pariser Klimaschutz-Abkommen soll helfen, die Erwärmung der Erde auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.

© dpa

Klimaabkommen von Paris: Nur drei sind nicht dabei: Syrien, Nicaragua - und die USA

Was regelt das Klimaabkommen von Paris - und wie funktioniert es? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Die Pariser Vereinbarung gilt als Meilenstein im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Darin haben sich 195 Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Maß von "deutlich unter zwei Grad" im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Was ist das Ziel des Abkommens?

So schnell wie möglich soll weltweit ein Wendepunkt und dann eine schnelle Senkung der klimaschädlichen Emissionen erreicht werden. Jahreszahlen werden dafür aber nicht festgelegt. In der zweiten Jahrhunderthälfte soll eine Balance zwischen dann noch ausgestoßenen Treibhausgasen und deren Neutralisierung - zum Beispiel durch Aufforstung - erreicht werden. De facto wären fossile Energieträger dann kaum noch nutzbar.

Vor Jahren hatte sich die Staatengemeinschaft auf das Ziel festgelegt, die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Weil dies für besonders anfällige Staaten, zum Beispiel kleine Inseln im Meer, aber bereits katastrophale Folgen hätte, wurde festgelegt, die Erwärmung solle auf "deutlich unter zwei Grad" begrenzt werden. Zusätzlich soll versucht werden, unter der 1,5-Grad-Grenze zu bleiben, wodurch sich Klimafolgen und Schäden deutlich verringern ließen.

Wer hat das Abkommen bereits ratifiziert?

Die im Dezember 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedete Übereinkunft ist das erste Klimaschutzabkommen, in dem alle Staaten eigene Beiträge im Kampf gegen die Erderwärmung zusagen. In Kraft trat es am 4. November 2016, nachdem deutlich früher als erwartet die Ratifizierungsurkunden von mehr als 55 Staaten vorlagen, die für mindestens 55 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen stehen. Inzwischen wurde es von 147 Staaten ratifiziert. Die USA unter Präsident Barack Obama sowie China als die beiden größten Treibhausgasemittenten der Welt unterzeichneten das Abkommen im vergangenen September. Eine nachträgliche Annullierung des US-Beitritts wäre ein kompliziertes und langwieriges Manöver.

Welche Unterstützung gibt es für ärmere Länder?

Nach den Planungen sollen die Industriestaaten ärmeren Ländern ab dem Jahr 2020 jährlich hundert Milliarden Dollar (90 Milliarden Euro) für Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen zur Verfügung stellen. Bis 2025 soll ein neuer, höherer Betrag vereinbart werden. Viele Entwicklungsländer fordern zudem Zahlungen der Industriestaaten als Entschädigung für bereits eingetretene Klimaschäden.

Findet eine Überprüfung der beschlossenen Maßnahmen statt?

Da nicht gesichert ist, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau mit den beschlossenen Maßnahmen erreicht werden kann, findet in einem Fünf-Jahres-Rhythmus eine Überprüfung statt. Eine erste informelle Bewertung der Emissionsziele ist für 2018 vorgesehen, die erste generelle Bestandsaufnahme für 2023. Sanktionen gegen Länder, die sich nicht ausreichend an den Klimaschutzbemühungen beteiligen, sind in dem Abkommen allerdings nicht vorgesehen. (Reuters/AFP)

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