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Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (am 28. April 2022 in Kiew)

© Imago/Cover-Images

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko: „Der Krieg wird auch an die Tür der Deutschen klopfen“

Putin werde so weit gehen, wie es ihm erlaubt werde, sagt der Bürgermeister von Kiew. An den möglichen Besuch des Bundeskanzlers hat Klitschko hohe Erwartungen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sieht im russischen Angriffskrieg auch weiter die Hauptstadt der Ukraine in Gefahr. „Kiew war ein Ziel und Kiew bleibt ein Ziel“, sagte Klitschko der „Bild“.

Der russische Präsident Wladimir Putin sage, dass er das ganze ehemals russische Territorium beanspruche: „Sein Interesse endet auch nicht in Kiew und an der Grenze zu Polen. Er wird so weit gehen, wie wir es ihm erlauben.“

Klitschko fügte hinzu: „Der Krieg wird auch an die Tür der Deutschen klopfen“.

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Klitschko hat hohe Erwartungen an einen möglichen Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ukraine. Berichten zufolge plant der SPD-Politiker noch im Juni eine gemeinsame Reise mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. „Wir brauchen von den drei Führern der wichtigsten Länder harte Unterstützungssanktionen und Waffen so schnell wie möglich“, sagte Klitschko und erneuerte seine Forderung nach mehr Munition und moderner Waffen.

Er höre vom Militär, dass die seit Monaten angekündigte Unterstützung zwar zum Teil komme, aber nicht in der gewünschten Menge. „Das bedeutet: Wir verlieren einen Teil unseres Territoriums, wir verlieren Menschenleben“, sagte Klitschko.

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Er gehe davon aus, dass die Lage der Ukraine durch einen Besuch deutlicher werden würde. „Ich glaube, man kann die Situation besser verstehen, wenn man Städte wie Butscha mit eigenen Augen gesehen hat“, sagte Klitschko. „Es ist zwar nicht mehr wie im März, als die russischen Soldaten die Städte gerade verlassen haben. Aber wenn die drei Staatschefs die Lage mit ihren eigenen Augen sehen und mit den Menschen sprechen, dann verstehen sie auch emotional, wie wichtig es ist, uns zu unterstützen. Mit allem - mit Waffen, mit Geld, mit humanitärer Unterstützung.“ (dpa)

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