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In Algerien kommt es seit Wochen zu Massenprotesten.

© Billa Bensalem/Imago Images/Zuma Press

Keine geeigneten Bewerber: Algeriens Präsidentschaftswahl muss verschoben werden

Nur zwei Kandidaten hatten sich beworben – und die erfüllen dem Verfassungsrat zufolge nicht die Bedingungen. Algerien kann daher nicht am 4. Juli wählen.

Die für den 4. Juli geplante Präsidentschaftswahl in Algerien muss verschoben werden. Der Verfassungsrat des nordafrikanischen Landes erklärte am Sonntag, der Termin sei nicht zu halten. Zur Begründung hieß in einer Stellungnahme, die Bewerbungsunterlagen der einzigen beiden Kandidaten seien abgelehnt worden, da sie nicht die Bedingungen erfüllt hätten, meldete die staatliche Agentur APS. Demnach liegt es nun an Interimspräsident Abdelkader Bensalah, einen neuen Termin festzulegen.

In Algerien kommt es seit Wochen zu Massenprotesten gegen die politische Elite des Landes. Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika hatte im April nach 20 Jahren an der Macht auf Druck der Straße seinen Rücktritt erklärt. Interimspräsident Bensalah setzte die Neuwahl für Anfang Juli an. Die Proteste gehen dennoch weiter, weil die Demonstranten eine Wahl unter der Ägide der alten Elite ablehnen.

Für die Abstimmung hatten bis zum Ende der Frist vor einer Woche nur zwei recht unbekannte Kandidaten ihre Unterlagen eingereicht. Mehrere Parteien lehnten es aus Protest gegen die Übergangsregierung ab, eigene Bewerber ins Rennen zu schicken. Die Amtszeit von Interimspräsident Bensalah läuft nach der Verfassung am 9. Juli ab. (dpa)

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