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Brennende Ölfelder verdüstern den Himmel. Die irakischen Truppen sollen am Dienstag in die Stadt Mossul vorgedrungen sein.

© dpa

Kampf um Mossul: Mit Humanität gegen die Unmenschlichkeit des IS

Beim Kampf um Mossul darf das Leid der Bevölkerung nicht aus dem Blick geraten. Eine humanitäre Katastrophe abzuwenden, wäre auch ein Sieg über die Strategie des IS. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Die Schlacht von Mossul: Da dringen nun die irakischen Truppen gegen den „Islamischen Staat“ in die Stadt vor, während die Türken am Rande nur darauf warten, ihre Großmachtansprüche in der Region mit all ihrer militärischen Macht durchzusetzen. Und die Kurden? Nach dem Kampf wollen die dem unabhängigen Kurdistan näher denn je sein. So sieht sie aus, die große Lage, bestimmt von kalten Interessen.

Sähe man näher hin, böte sich ein anderes Bild, ein im wahrstes Sinn bewegendes: Die Menschen wollen raus aus der Stadt, weg von den Häuserkämpfen. Sie wollen ihr Leben retten. Für die Strategen ist aber gerade das nicht das Wichtigste. Dabei müssten die beteiligten Parteien das sich anbahnende Elend und Leid als Herausforderung begreifen. Verliert der IS auch die Schlacht, den Krieg hat er noch nicht verloren. Denn der wird asymmetrisch geführt. Was heißt: Die Terroristen werden sich vorläufig zerstreuen und untertauchen, um unerwartet zuzuschlagen. So bleibt das Volk in Angst und die Gesellschaft instabil – das sind die langfristigen Ziele des IS. Die humanitäre Katastrophe abzuwenden, wäre dagegen ein leuchtendes Beispiel, ein Fanal der Humanität. Und ein Sieg über die Strategie des IS.

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