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Norbert Blüm, ehemaliger Bundesminister für Arbeit (Archivbild von 2014)

© imago/Müller-Stauffenberg

Update

Kampf um den CDU-Vorsitz: Blüm attackiert Schäuble: "Strippenziehen ist nicht mein Geschmack"

Bundestagspräsident Schäuble wirbt offen für Friedrich Merz als CDU-Chef. Sein erst spätes Bekenntnis kommt bei Parteifreund Blüm nicht gut an.

Kurz vor der Entscheidung über den neuen Parteivorsitz bei der CDU hat der frühere Bundesminister Norbert Blüm Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble attackiert. Schäuble hatte sich am Dienstag für Friedrich Merz ausgesprochen, der beim CDU-Parteitag am Freitag gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn bei der Wahl für die Nachfolge von Angela Merkel antreten wird.

"Wolfang Schäuble hat zu lange seine Meinung nicht gesagt und Strippen gezogen. Das schätze ich nicht", sagte Blüm laut Vorabmeldung in der ARD-Talksendung "Maischberger", die am Mittwochabend ausgestrahlt wird.

Bislang habe er Schäuble nur "hinter den Kulissen raunen sehen", sagte der ehemalige Bundesarbeitsminister weiter. "Ich finde es gut, dass er nun sein Visier runter gelassen hat. Strippenziehen ist nicht mein Geschmack."

Auch die Kritik Schäubles am zähen Ende der Ära Kohl lässt Norbert Blüm nicht gelten: "Das Gerede stimmt nicht. Ich habe die letzte Legislaturperiode von Helmut Kohl so nicht in Erinnerung." Und auch bei Kanzlerin Merkel "sind wir nicht im Schlafwagen unterwegs", sagte Blüm demnach.

Blüm kritisierte im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" die Bewerber für den CDU-Vorsitz, allen voran den Gesundheitsminister Jens Spahn. "Spahn spielte den Besorgten beim Migrationspakt, im Kabinett und in der Fraktion war von ihm nichts zu hören, ein Held nach Feierabend", sagte Blüm demnach. Merz sei ebenfalls nicht geeignet für den Parteivorsitz. "Er ist ein Mann der großen Geldwirtschaft", so Blüm.

Der 83-Jährige unterstützt die Kandidatur von Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer. "Sie kann die Partei am besten zusammenhalten", sagte Blüm.

1.001 Delegierte stimmen am kommenden Freitag auf dem Parteitag in Hamburg darüber ab, wer die CDU künftig leiten wird. (Tsp)

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