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Sajid Javid ist zurückgetreten. Eine überraschende Entscheidung.

© Isabel Infantes / AFP

Kabinettsumbildung in Großbritannien: Britischer Finanzminister Sajid Javid zurückgetreten

Überraschend hat Sajid Javid sein Amt aufgegeben. Ein Nachfolger ist bereits gefunden. Was sind die Gründe?

Die Kabinettsumbildung des britischen Regierungschefs Boris Johnson hat am Donnerstag zum überraschenden Rücktritt seines bisherigen Finanzministers geführt. Sajid Javid ließ am Mittwoch über seinen Sprecher verkünden, dass er sein Amt aufgebe.

Johnson ernannte umgehend den bisherigen Generalsekretär des Finanzministeriums, Rishi Sunak, zum Nachfolger. In einem Monat muss er den ersten Haushalt der Regierung Johnson nach dem Ende Januar vollzogenen EU-Austritt vorstellen.

Javids Rücktritt kam völlig überraschend - allgemein war damit gerechnet worden, dass er und Außenminister Dominic Raab bei Johnsons Kabinettsumbildung ihre Posten behalten werden. Raab wurde am Donnerstag tatsächlich in seinem Amt bestätigt.

Die britische Nachrichtenagentur Press Association berichtete unter Berufung auf einen Vertrauten Javids, dass Johnson von seinem Finanzminister verlangt habe, seine bisherigen Berater zu entlassen und durch „Sonderberater von Downing Street Number 10“ zu ersetzen, um künftig ein gemeinsames Team zu haben. Javid habe jedoch die Auffassung vertreten, „dass kein Minister, der etwas auf sich hält, derartige Bedingungen annehmen kann“.

Rishi Sunak ist neuer Finanzminister von Großbritannien.
Rishi Sunak ist neuer Finanzminister von Großbritannien.

© Stefan Rousseau/PA Wire/dpa

Schon seit Wochen gab es Gerüchte über Spannungen zwischen Javid und Johnsons engstem Berater Dominic Cummings, der einen drastischen Umbau der Regierungsgeschäfte vornehmen wollte.

Bei der Kabinettsumbildung knapp zwei Wochen nach dem Brexit gab es eine Reihe von Ministern, die ihre Posten verloren. Unter anderem gehörten Nordirland-Minister Julian Smith und Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom zu den Kabinettsmitgliedern, die ihren Hut nehmen mussten. Bereits am Freitag soll die Regierung erstmals in neuer Zusammensetzung tagen. (AFP)

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