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Seit Monaten kommt es in Myanmar immer wieder zu Protesten gegen das Militärregime.

© AFP

Jahrestag des Aufstands 1988: Proteste gegen Militärregierung in Myanmar

Bei dem Aufstand im Jahr 1988 wurden rund 3000 Menschen getötet. Seit dem Putsch im Februar kommt es in Myanmar immer wieder zu Massenprotesten.

In Myanmar haben am Sonntag zahlreiche Menschen gegen die Militärregierung protestiert und an die Niederschlagung des Aufstandes am 8. August 1988 durch die auch damals herrschende Armee erinnert.

Allein auf Facebook dokumentierten Oppositionelle sechs verschiedene Kundgebungen gegen die Militärführung, die am 1. Februar geputscht und unter anderem die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi inhaftiert hatte.

Viele Demonstranten verwiesen mit dem Schriftzug „8-8-88“ auf die damalige Demokratiebewegung. Nach Angaben der Opposition wurden seinerzeit rund 3000 Menschen getötet.

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Der Aufstand vor 33 Jahren war die größte Herausforderung für das Militär, das bereits seit 1962 an der Macht war. Die alten Schulden von 1988 müssten 2021 beglichen werden, skandierten Demonstranten in der Ortschaft Wundwin in der Region Mandalay.

Dies war in Videos zu sehen, die auf Facebook verbreitet wurden. In Myaing trugen Menschen Plakate mit der Aufschrift: „Lasst uns gemeinsam für die am 8.8.88 unvollendet gebliebene Befreiung des Volkes kämpfen.“

Ein Sprecher der Militärregierung unter General Min Aung Hlaing war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Seit dem Putsch im Februar, den das Militär mit mutmaßlicher Fälschung der Parlamentswahl im November begründet, kommt es in dem südostasiatischen Land immer wieder zu Massenprotesten.

Die Sicherheitskräfte gehen teilweise mit massiver Gewalt gegen die Demonstranten vor. Der Putsch stoppte den erst wenige Jahre zuvor eingeleiteten Demokratisierungsprozess und weckt Erinnerungen an fast ein halbes Jahrhundert der Militärherrschaft.

Ihren Anspruch auf eine zentrale Rolle in der Politik rechtfertigt die Militärführung seit langem damit, dass nur sie in der Lage sei, das Land mit seinen 53 Millionen Menschen und zahlreichen ethnischen Minderheiten zusammenzuhalten.

Nach einem früheren Putsch 1962 herrschte das Militär 49 Jahre lang. Es zog sich ab 2011 aus der Politik zurück, ohne jedoch die Kontrolle über die zivile Regierung aufzugeben. (Reuters)

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