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Der 18-jährige Isa El Sabbagh ist am 17. Dezember nach Luxor geflogen. Nun haben die ägyptischen Behörden ihn ausgewiesen.

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Update

Isa El Sabbagh aus Gießen: Ägypten weist 18-jährigen Deutschen wegen Terrorverdachts aus

Die Behörden in Kairo werfen dem jungen Mann offenbar vor, IS-Anhänger zu sein. Er war im Dezember nach Ägypten gereist und galt danach als verschwunden.

Ägypten hat einen 18-Jährigen aus Gießen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Islamisten abgeschoben. Die staatlich gelenkte Zeitung „Al-Ahram“ veröffentlichte am Montag Fotos von Isa El Sabbagh bei der Sicherheitskontrolle und am Check-in am Flughafen Kairo. Das Auswärtige Amt bestätigte die Meldung: Der Mann sei in der vergangenen Nacht zurückgekehrt, sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin.

Dem Zeitungsbericht zufolge soll eine Befragung der ägyptischen Behörden gezeigt haben, dass der junge Mann an die Ideologie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) glaube. Da sein Sohn nicht nur die deutsche, sondern auch die ägyptische Staatsbürgerschaft besitze, werde er dort wie ein Ägypter behandelt, hatte der Vater des jungen Mannes, Mohamed El Sabbagh, am 10. Januar gegenüber dem Tagesspiegel gesagt.

Der "Spiegel" berichtete am Montag unter Berufung auf Sicherheitskreise, nach seiner Landung in Frankfurt am Main werde der 18-Jährige von Polizeibeamten befragt. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums wollte sich dazu nicht äußern.

Online-Verbindungen zu IS-Mitgliedern?

Nach dem Bericht der ägyptischen Zeitung hat Isa El Sabbagh Online-Verbindungen zu IS-Mitgliedern und sei nach Ägypten gekommen, um sich terroristischen Elementen im Norden der Sinai-Halbinsel anzuschließen, heißt es in dem Bericht weiter. Der 18-Jährige galt seit Mitte Dezember zunächst als verschwunden, als er über Luxor in das nordafrikanische Land einreisen wollte. Erst vergangene Woche hatte das Auswärtige Amt bestätigt, dass sich der Mann in Gewahrsam der ägyptischen Behörden befindet.

Der 18-Jährige Gießener, der eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder hat, will in diesem Jahr sein Abitur machen. Die Reise nach Kairo war die erste, die er alleine antrat. Laut der Familie hat er seinen Großvater in Kairo besuchen wollen. die Einreise über Luxor hatte der Vater von Isa El Sabbagh mit den geringeren Kosten begründet: "Die Reise mit der Zwischenlandung in Luxor war günstiger."

Bereits in der vergangenen Woche war ein 23-Jähriger aus Göttingen, der kurz nach Weihnachten bei der Einreise am Flughafen Kairo festgenommen worden war, mit einer ähnlichen Begründung abgeschoben worden. Auch er steht laut ägyptischen Sicherheitskreisen unter Terrorverdacht. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle prüft nach Angaben vom Freitag, ob gegen den Mann "Anhaltspunkte für hier verfolgbare Straftaten vorliegen" (dpa, AFP, Tsp)

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