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Freiwillige ukrainische Soldaten stehen auf der Straße in Kiew.

© dpa/Europa Press/Diego Herrera

Update

„Internationale Legion“: Aus diesen Ländern ziehen freiwillige Kämpfer in die Ukraine

Die Ukraine setzt im Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg auch auf ausländische Kämpfer, sogar aus Japan. Sie sollen militärische Erfahrung haben.

Im Kampf gegen die russischen Truppen hat die Ukraine freiwillige Kämpfer aus dem Ausland aufgerufen, sich ihnen anzuschließen. Am Mittwoch – sechs Tage nach Beginn der Invasion – sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor Journalisten: „Aus 16 Ländern weltweit sind bereits Freiwillige in die Ukraine gekommen. Ihre Zahl hat bereits mehr als 1000 Menschen überschritten.“ Die Angaben ließen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.

Kuleba sagte nicht, aus welchen Staaten die Freiwilligen kommen. Auf Twitter hatte er am Wochenende geschrieben: „Ausländer, die bereit sind, die Ukraine und die Weltordnung als Teil der Internationalen Legion zur Verteidigung des ukrainischen Territoriums zu verteidigen, lade ich ein, sich an die diplomatischen Vertretungen der Ukraine in ihren jeweiligen Ländern zu wenden.“

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Auf den Aufruf meldeten sich offenbar bereits Dutzende Frauen und Männer. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag einen Erlass unterschrieben, der Ausländern die visafreie Einreise ermöglicht, wenn sie sich der „Internationalen Legion“ anschließen wollen. Russen sind von diesem Angebot ausgeschlossen.

Allein im eigentlich pazifistischen Japan hätten sich bis Dienstag 70 Männer an die ukrainische Botschaft gewandt, berichtete die Zeitung „Mainichi Shimbun“. Unter ihnen sollen 50 ehemalige Mitglieder der japanischen Selbstverteidigungskräfte und zwei Veteranen der französischen Fremdenlegion sein.

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Ein Sprecher der ukrainischen Botschaft bestätigte Reuters, dass Japaner angeboten haben, „für die Ukraine kämpfen zu wollen“. Einzelheiten wollte er jedoch nicht nennen.

„Jeder Kandidat dafür muss Erfahrung in den japanischen Selbstverteidigungskräften haben oder eine spezielle Ausbildung absolviert haben“, hieß es in einem Beitrag der Botschaft in sozialen Medien. Auf Twitter suchte sie am Mittwoch nach Freiwilligen mit medizinischer, IT-, Kommunikations- oder Feuerwehr-Erfahrung.

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Auch aus anderen Ländern häufen sich die Berichte, dass sich ehemalige Berufssoldaten und Reservisten dem Kampf der Ukraine gegen die russische Invasion anschließen. Laut der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Malyar sollen sich bereits mehrere Tausend Ausländer beworben haben, um für die Ukraine zu kämpfen, berichtet „Kyiv Independent“.

Besonders viele Freiwillige kämen aus den baltischen Staaten und Georgien, berichtet der österreichische „Standard“. Offenbar befinden sich auch schwedische, finnische und norwegische Freiwillige unter den internationalen Kämpfern. Die Meldungen lassen sich letztendlich aber oft nicht unabhängig bestätigen.

Bereits unter der Ankündigung des ukrainischen Außenministers auf Twitter haben viele Nutzer ihre Bereitschaft erklärt, mit der Ukraine in den Krieg zu ziehen. „Das unterstütze ich. Es ist etwas, über das die Menschen persönlich entscheiden“ , sagte die britische Außenministerin Liz Truss, als sie in der BBC auf die „Internationalen Legion“ der Ukraine angesprochen wurde.

Bundeswehr-Reservisten organisieren sich offenbar für Ukraine-Einsatz

„Buzzfeed News“ sprach am Wochenende mit einem zehnköpfigen Team aus ehemaligen amerikanischen und britischen Spezialkräften, die sich in Polen auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereiten – unter ihnen auch ein Deutscher. Die Ex-Soldaten seien im Nahkampf und in der Terrorabwehr ausgebildet und wollten sich im Nachbarland der „Internationalen Legion“ anschließen. Weitere US-Veteranen seien auf dem Weg, um die internationale Truppe anzuführen, heißt es in dem Bericht.

[Lesen Sie auch: Ausländer in der ukrainischen Fremdenlegion: „Meiner Familie habe ich nichts erzählt – die würden durchdrehen“ (T+)]

In Deutschland sollen sich unterdessen Hunderte Bundeswehr-Reservisten zusammengeschlossen und Bereitschaft für einen Kampfeinsatz in der Ukraine bekundet haben, berichtet „Business Insider“ unter Berufung auf eine verschlüsselte Chat-Gruppe. Einzelne der Chat-Mitglieder gaben demnach an, schon in der Ukraine zu kämpfen.

Die Bundesregierung werde Staatsbürger, die am Krieg in der Ukraine teilnehmen wollen, nicht grundsätzlich daran hindern, teilten Innen- und Justizministerium auf Tagesspiegel-Anfrage mit. Andere Staaten haben die Frage noch nicht abschließend geklärt. Litauen etwa bittet seine Staatsbürger, sich lediglich zu melden, wenn sie in den Krieg ziehen wollen. (mit Reuters, dpa)

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