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Komplexe militärische Technologien wie unbemannte Drohnen sind inzwischen immer mehr Ländern zugänglich.

© Reuters

Institut für Strategische Studien: Technische Überlegenheit des Westens beim Militär sinkt

China und Russland holen einem Expertenbericht zufolge bei der Militärtechnologie auf - aber die USA geben immer noch am meisten für die Armee aus.

Die technische Überlegenheit des Westen im Militärischen geht zurück. Wie der Chef des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS), John Chipman, am Dienstag in London bei der Vorlage des Jahresberichts erklärte, führe die Verbreitung von fortgeschrittenen militärischen Fähigkeiten und von neuen und innovativen Technologien zu einer zunehmen komplexeren Balance militärischer Macht.

Langsam verliere der Westen den seit langem gehaltenen militärischen Vorsprung. Komplexe militärische Technologie wie etwa Marschflugkörper und unbemannte Drohnen seien in den vergangenen Jahren mehr Ländern zugänglich geworden als bisher. Im 21. Jahrhundert gehe es nicht mehr nur um Flugzeuge, Panzer und Kriegsschiffe, wenn von Militärtechnologie die Rede sei, sondern auch um Cyber-Sicherheit, Cyber-Waffen und Drohnen.

Komplizierte Rüstungstechnologie werde zudem zunehmend im Privatsektor entwickelt und nicht länger in staatlich finanziert Forschungseinheiten. Somit sei es für Regierungen auch schwieriger geworden, die Verbreitung dieser Technologien im Auge zu behalten.

China und Russland seien bei Entwicklung und Einsatz fortschrittlicher militärischer Fähigkeiten zunehmen aktiv. Beide Länder seien dabei, ihre militärischen Arsenale zu modernisieren, hieß es weiter. In der Golfregion könnten sich nach der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran auch Veränderungen im militärischen Gleichgewicht ankündigen, sollte sich Teheran zu einer Modernisierung seiner Waffensysteme entscheiden.

Bei den Militärausgaben nehmen die USA noch immer mit weitem Abstand den ersten Platz ein. Sie lagen 2015 laut IISS bei 597,5 Milliarden Dollar (528 Milliarden Euro). Danach kamen China mit 145,8 Milliarden Dollar, Saudi-Arabien mit 81,9 Milliarden Dollar, Russland mit 65,6 Milliarden Dollar und Großbritannien mit 56,2 Milliarden Dollar. Der Anteil der Militärausgaben am Bruttoinlandsprodukt in den USA fiel zwischen 2010 und 2015 von 4,63 Prozent auf 3,27 Prozent. (dpa/AFP)

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