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PCR-Test in einem Berliner Labor.

© picture alliance/dpa

„Infektionsschutz darf keine Frage des Einkommens sein“: PCR-Tests sollen kostenpflichtig bleiben – Opposition fordert Neuregelung

Trotz Zweifel an der Genauigkeit von Schnelltests will die Bundesregierung nicht mehr PCR-Tests anbieten. Das stößt auf Unverständnis.

Trotz Zweifel an der Verlässlichkeit der Corona-Schnelltests will die Bundesregierung an kostenpflichtigen PCRTests festhalten. Auch ein Ausbau der PCR-Testkapazitäten ist nicht geplant. Man könne das „System nicht permanent unter Volllast fahren“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin.

Die aktuelle Testverordnung lasse bereits kostenfreie PCR-Tests etwa für Personen zu, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, eine Warnung der Corona- App oder einen positiven Schnelltest erhalten haben. Die Kosten pro PCR-Test liegen bei mindestens 40 Euro.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte in der ARD gesagt, es sei derzeit nicht klar, wie Schnelltests „für Omikron wirken“.

PEI: Keine „unzuverlässigen“ Tests auf dem Markt

Am Montag trat der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, Bedenken entgegen, die Tests könnten „unzuverlässig“ sein. Solche Produkte seien in Deutschland nicht auf dem Markt. Lauterbach hat das PEI beauftragt, eine „Positivliste“ über solche Tests vorzulegen, die Omikron gut erkennen. Von den bisher überprüften Tests verfügten 80 Prozent über die nötige „erhöhte Sensitivität“, sagte Cichutek.

Die Opposition kritisiert die Bundesregierung wegen des Festhaltens an der bisherigen Teststrategie. Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagte dem Tagesspiegel: „PCR-Tests müssen für einen deutlich größeren Personenkreis verfügbar werden – gratis und unbürokratisch.“

Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Susanne Ferschl, forderte einen „Pandemie-Zuschlag“ für Menschen in Hartz IV. „Ansonsten bleibt die eigene gesundheitliche Sicherheit und die der Menschen um einen herum vom Geldbeutel abhängig“, sagte Ferschl. „Der Infektionsschutz darf aber keine Frage des Einkommens sein.“

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