zum Hauptinhalt
Die 19-jährige Leonora hatte sich dem "Islamischen Staat" angeschlossen. Ihr Mann kämpfte für die Terrormiliz.

© Delil Souleiman,AFP

Exklusiv

In Syrien und dem Irak: 300 Islamisten aus Deutschland auf freiem Fuß

Nach dem Fall der letzten IS-Bastion in Syrien sind weiterhin Islamisten aus Deutschland in der Region unterwegs. Sie könnten schon bald Anschläge verüben.

Von Frank Jansen

Nach Erkenntnissen deutscher und ausländischer Sicherheitsbehörden befinden sich in der Konfliktzone Syrien-Irak noch etwa 300 Islamisten aus Deutschland auf freiem Fuß. Es handele sich um Männer und Frauen, die sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ angeschlossen hatten, sagten Sicherheitskreise dem Tagesspiegel. Wo genau sich die Personen befinden, sei aber nur zu vermuten, hieß es.

Bei weiteren 100 IS-Anhängern aus der Bundesrepublik sei der Aufenthaltsort komplett unbekannt. Ein Teil könnte sich bei den „Reststrukturen“ des IS in Syrien und Irak befinden.

Denkbar sei auch, dass türkischstämmige IS-Leute bei Verwandten in der Türkei untergekommen sind. Es sei nicht auszuschließen, dass sich einzelne IS-Anhänger aus Deutschland zu den Ablegern der Terrormiliz in Libyen und auf der Sinai-Halbinsel durchgeschlagen hätten. Insgesamt 1050 salafistische Männer und Frauen waren in den vergangenen Jahren aus der Bundesrepublik nach Syrien und Irak gereist.

Terrormiliz hat weniger als 1000 Kämpfer

Die Terrormiliz verfüge nach dem Verlust der Ortschaft Baghuz, der letzten Bastion in Syrien, in dem Land und im Irak nur noch über weniger als 1000 Kämpfer, sagten Sicherheitskreise. Der IS gehe jetzt endgültig dazu über, in Kleingruppen terroristisch zu agieren. Die Gefahr von Anschlägen in der Region, aber auch in Deutschland und weltweit bleibe unverändert hoch. Der IS betreibe weiterhin  im Internet seine Propaganda und animiere Anhänger zu Angriffen auf die „Ungläubigen“.

Es  sei auch davon auszugehen, dass der Anführer der Terrormiliz, Abu Bakr al Baghdadi alias „Kalif Ibrahim“, noch lebe. Vermutlich halte er sich in Syrien oder Irak versteckt, hieß es.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false