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Wahlsieger Ibrahim Mohamed Solih bei der Stimmabgabe zur Präsidentschaftswahl auf den Malediven.

© Mohamed Sharuhaan/dpa

Ibrahim Mohamed Solih: Oppositionskandidat gewinnt überraschend Präsidentschaftswahl auf den Malediven

Er galt als Außenseiter, doch Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih ist mit deutlichem Vorsprung zum neuen Präsidenten der Malediven gewählt worden.

Überraschung bei der Präsidentschaftswahl auf den Malediven: Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih hat sich gegen den autoritär regierenden Amtsinhaber Abdulla Yameen durchgesetzt. Die am frühen Montag (Ortszeit) von der Wahlkommission veröffentlichten Ergebnisse zeigten Solih bei 58,3 Prozent der Stimmen. Oppositionsanhänger in dem Inselstaat feierten seinen Sieg auf den Straßen. Solih forderte Yameen auf, einen friedlichen Machtwechsel zuzulassen und politische Gefangene freizulassen.

Von Yameen, der das Urlaubsparadies mit harter Hand regiert, gab es zunächst keine Reaktion auf das Ergebnis. Der seit 2013 regierende Amtsinhaber, der als Favorit ins Rennen gegangen war, kam auf knapp 42 Prozent. "Ich rufe Yameen auf, den Willen des Volkes zu respektieren und einen friedlichen, sanften Machtwechsel zu ermöglichen", sagte Oppositionsführer Solih von der Maledivischen Demokratischen Partei (MDP).

Ein Sieg des Oppositionsführers hatte als äußerst unwahrscheinlich gegolten, weil Yameen mit aller Härte gegen seine Kritiker vorgeht. Alle aussichtsreichen Konkurrenten des Staatschefs sitzen im Gefängnis oder mussten das Land verlassen. Am Samstag hatte die Polizei das Hauptquartier der MDP von Ex-Staatschef Mohamed Nasheed in der Hauptstadt Malé gestürmt und das Gebäude stundenlang durchsucht.

Nasheed hatte vor der Wahl angekündigt, die Abstimmung könne "das Land zurück auf den Weg der Demokratie bringen". Der ehemalige Präsident, der zur Zeit im Exil lebt, ging davon aus, dass Yameen seine Niederlage eingestehen werde. "Er wird keine Leute um sich haben, die ihn dabei unterstützen weiterzukämpfen und zu bleiben", sagte er der AFP.

Weil es zu langen Wartezeiten an den Wahllokalen kam, wurden diese drei Stunden später geschlossen als ursprünglich vorgesehen. Die Wahlbeteiligung lag bei mehr als 88 Prozent der gut 262 000 Wahlberechtigten.

China und Indien, die um Einfluss auf die Länder im Indischen Ozean kämpfen, dürften den Ausgang der Wahl genau beobachten. Die USA und die EU haben Sanktionen angedroht, sollte die Abstimmung nicht frei und fair verlaufen. (AFP, dpa)

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