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Erste Gruppen von Flüchtlingen und Migranten kommen am ersten von fünf neuen "geschlossenen" Migrantenlager auf der Insel Samos an.

© AFP/Louisa Gouliamaki

Hochsicherheitsmaßnahmen sorgen für Kritik: Griechenland siedelt Migranten in neues „geschlossenes“ Flüchtlingslager um

Überwachungskameras, Röntgenscannern, Magnettüren: Das neue Flüchtlingslager auf der Insel Samos ist umstritten. Die Regierung verweist auf bessere Ausstattung.

Griechenland hat am Montag mit der Umsiedlung von Flüchtlingen in ein neues „geschlossenes“ Flüchtlingslager auf der Insel Samos begonnen.

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Von rund 400 Menschen in dem bisherigen Flüchtlingslager Vathy hätten 270 einem Transfer in das neue Camp Zervou zugestimmt, sagte Manos Logothetis vom griechischen Einwanderungsministerium der Nachrichtenagentur AFP. 200 von ihnen sollten am Montag umziehen, die übrigen am Dienstag.

Das neue Camp auf Samos ist mit Stacheldraht umzäunt und mit Überwachungskameras, Röntgenscannern und Magnettüren ausgestattet. Es verfügt zudem über ein Gefangenenlager und ist nur per Fingerabdruck und elektronischem Chip zugänglich. Die Tore bleiben über Nacht geschlossen.

Das Lager ist eines von fünf geplanten derartigen Camps auf den ägäischen Inseln Leros, Lesbos, Kos, Chios und Samos. Die EU hat dafür 276 Millionen Euro bereitgestellt. Das Camp auf Samos soll als Pilotprojekt für die Flüchtlingslager auf den anderen Inseln dienen.

Ein Kind spielt mit dem Tor im Migrantenlager auf der Insel Samos.
Ein Kind spielt mit dem Tor im Migrantenlager auf der Insel Samos.

© AFP/Louisa Gouliamaki

„Heute ist ein historischer Tag, ein Tag der Freude für uns“, sagte Logothetis dem staatlichen Sender ERT. Die griechische Regierung verweist auf eine bessere Ausstattung der neuen Camps etwa mit fließendem Wasser, Toiletten, separaten Bereichen für Familien sowie auf eine höhere Sicherheit.

Frühere Camps waren für ihre schlechten Zustände berüchtigt. Menschenrechtsgruppen kritisieren dagegen die Beschränkungen für die Migranten in den neuen Lagern als zu hoch. Auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zeigte sich besorgt. (AFP)

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