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Siegesfahrt: Die kommunistische Partei feiert ihren Sieg bei den Parlamentswahlen in Nepal.

© AFP

Historische Wahl: Linke Parteien gewinnen Parlamentswahlen in Nepal

Zum ersten Mal seit 1999 wurde in Nepal wieder gewählt. Für die frühere Monarchie ist es ein Schritt im schwierigen Demokratisierungsprozess.

Bei den ersten Parlamentswahlen in Nepal seit fast 20 Jahren haben die linken Parteien einen klaren Sieg errungen, jedoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlt. Die kommunistische und die maoistische Partei erhalten nach vorläufigen Ergebnissen zusammen 174 von 275 Sitzen im Parlament in Kathmandu, wie Medien in Nepal am Freitag berichteten. Künftiger Premierminister und Regierungschef Nepals wird vermutlich der Chef der kommunistischen Partei, Khadga Prasad Oli.

Die Kongresspartei gewann nur 40 Sitze und blieb damit weit hinter den Erwartungen zurück. Der Vorsitzende der maoistischen Partei, Pushpa Kamal Dahal, verwahrte sich gegen Vorwürfe, das linke Bündnis sei autoritär und undemokratisch. Es sei falsch, anzunehmen, dass der Sieg der Linken Unsicherheit für das Land bedeuten werde, erklärte der zweifache Premierminister Nepals.

Erste Wahl seit dem Bürgerkrieg

Die Wahl des Nationalparlaments und der sieben Provinzvertretungen waren die ersten seit Ende des zehnjährigen Bürgerkriegs zwischen Armee und Maoisten 2006. Mit dem Friedensvertrag wurde auch der Weg zur Abschaffung der Monarchie bereitet. Nepal war 240 Jahre lang ein hinduistisches Königreich gewesen.

Doch der Demokratisierungsprozess gestaltete sich schwierig und langwierig: Es dauerte neun Jahre, bis eine neue Verfassung beschlossen wurde, während instabile Koalitionsregierungen kamen und gingen. Die letzte Parlamentswahl hatte Nepal im Mai 1999 abgehalten.

Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt: Die Wirtschaft ist fast vollständig vom Tourismus abhängig. Die rund 30 Millionen Einwohner gehören zahlreichen unterschiedlichen ethnischen Gruppen an und sind nach einem strengen Kastenwesen gegliedert. Zudem leidet das Land unter hoher Arbeitslosigkeit, schlechter Infrastruktur und Korruption. (epd)

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