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Joe Biden führt laut einer Umfrage des „Wall Street Journal“ und „NBC News“ landesweit mit 14 Prozentpunkten.

© Chip Somodevilla/AFP

Herausforderer bei US-Wahlen führt in Umfragen: Biden baut Vorsprung auf Trump weiter aus

Erste Umfragen nach Infektion des US-Präsidenten sehen Biden vorn. Trump meldet sich mit Videobotschaft aus der Klinik: Die nächsten Tage sind entscheidend.

Während US-Präsident Donald Trump im Krankenhaus mit den Folgen seiner Corona-Infektion kämpft, verschlechtern sich seine Umfragewerte einen Monat vor der Wahl. In zwei Erhebungen konnte der demokratische Herausforderer Joe Biden seinen Vorsprung deutlich ausbauen.

So führt er laut einer Umfrage des „Wall Street Journal“ und „NBC News“ landesweit mit 14 Prozentpunkten – sechs Punkten mehr als im Vormonat. Die Werte sind die schlechtesten für den um seine Wiederwahl kämpfenden Amtsinhaber in diesem Jahr.

Die Umfrage war an den beiden Tagen nach der TV-Debatte am vergangenen Dienstag durchgeführt worden – und damit bevor in der Nacht zu Freitag bekannt wurde, dass Trump positiv auf das Virus getestet wurde.

Unzufrieden mit Corona-Maßnahmen

Eine ebenfalls am Sonntag veröffentlichte Reuters/Ipsos-Erhebung wurde dagegen am Freitag und am Samstag durchgeführt, die Befragten wussten also schon, dass der Präsident erkrankt ist. Auch hier konnte Biden seinen Vorsprung auf zehn Prozentpunkte ausbauen, das sind ein bis zwei Punkte mehr als in der Vorwoche.

US-Präsident Donald Trump meldete sich aus dem Krankenhaus zu Wort.
US-Präsident Donald Trump meldete sich aus dem Krankenhaus zu Wort.

© imago images/Italy Photo Press

65 Prozent der Befragten erklärten demnach, Trump wäre wohl nicht erkrankt, hätte er „das Coronavirus ernster genommen“. Auch äußern sich 57 Prozent unzufrieden über die Maßnahmen des Präsidenten gegen die Pandemie, das waren drei Punkte mehr als in der Vorwoche.

Weitere TV-Duelle unklar

Die extrem hitzige TV-Debatte in Cleveland/Ohio, bei der vor allem Trump seinen Kontrahenten Biden ständig unterbrach, hatten mehr als 70 Millionen Menschen verfolgt. Im Nachhinein hatte es viel Kritik an dem Fox-News-Moderator gegeben, weil er den Präsidenten nicht unter Kontrolle habe bringen können.

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Nach Trumps Erkrankung ist unsicher, ob die zwei noch geplanten Duelle stattfinden werden. Die für den kommenden Mittwoch angesetzte Debatte zwischen den Vizepräsidentschaftskandidaten Mike Pence und Kamala Harris soll dagegen stattfinden. Während Trumps geplante Events vorerst abgesagt sind, übernimmt Pence jetzt offenbar einen Teil der Auftritte. Auch die Biden-Kampagne hat zwar alle negativen Anzeigen zurückgezogen, der ehemalige Vizepräsident setzt seinen Wahlkampf aber fort.

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Trump wirkt angeschlagen

Wie es Trump, der seit zwei Tagen im Walter-Reed-Militärkrankenhaus bei Washington behandelt wird, genau geht, ist weiter unklar. Sein Leibarzt Sean Conley gab trotz „erheblicher“ Fortschritte seit der Corona-Diagnose keine Entwarnung. „Während er noch nicht über den Berg ist, bleibt das Team vorsichtig optimistisch“, erklärte Conley in einem in der Nacht zum Sonntag vom Weißen Haus veröffentlichten Memorandum.

Trump selbst verwies in einer am Samstagabend von ihm auf Twitter verbreiteten Videobotschaft aus dem Krankenhaus darauf, die nächsten Tage würden über den Krankheitsverlauf entscheiden. Der 74-Jährige zeigte sich demonstrativ an einem Schreibtisch, wirkt in dem Video aber angeschlagen.

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