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Ein Mann mit rechtsextremen Tattoos (Symbolbild)

© Thomas Frey/dpa

Exklusiv

Hassverbrechen: Polizei erhöht Zahl der Opfer rechter Gewalt

Berlins Polizei stuft sechs Tötungsdelikte nachträglich als rechts motiviert ein. Das LKA hatte Forscher beauftragt, Taten nachzugehen, die der Tagesspiegel im Gegensatz zur Polizei als rechts motiviert eingestuft hatte.

Von Frank Jansen

Die Berliner Polizei stuft nach Informationen des Tagesspiegels sechs Tötungsverbrechen mit sieben Opfern nachträglich als rechts motiviert ein. Anlass ist eine Untersuchung von Forschern des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA) an der TU Berlin.

Die Wissenschaftler hatten sich im Auftrag des Landeskriminalamts mehrere Fälle vorgenommen, die der Tagesspiegel von 2000 an bei seiner Langzeitrecherche zu Todesopfern rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung genannt hatte.

Die Verbrechen aus den Jahren 1992 bis 2001 hatte die Polizei bislang nicht als politisch motiviert gewertet. Die Forscher des ZfA kamen jedoch nach Auswertung von Urteilen und weiterer Unterlagen zu dem Schluss, bei den Tötungen habe es ein rechtes Motiv gegeben.

Das LKA schließt sich nun dem Forschungsergebnis an. Damit steigt die offizielle Zahl der Todesopfer rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung in Berlin auf neun, in ganz Deutschland auf 83. Der Tagesspiegel kommt auf mindestens 150.

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