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Linke-Politiker Gregor Gysi

© dpa/Michael Kappeler

Gysi über Wagenknecht: "Sahra ist keine Göttin, und das weiß sie auch"

Vor dem Linke-Parteitag kritisiert Gregor Gysi Sahra Wagenknechts Idee von einer linken Sammelbewegung. Man könne so etwas nicht von oben beschließen, sagt Gysi.

Kurz vor dem Linken-Parteitag hat sich Ex-Fraktionschef Gregor Gysi von seiner Nachfolgerin Sahra Wagenknecht und ihrer Idee einer linken Sammlungsbewegung distanziert. Auch wenn er die Idee eigentlich vernünftig finde, sei das Problem, „dass hier eine Bewegung neben der Linkspartei organisiert werden soll und wir schon längst Gesprächskreise mit Unzufriedenen etwa bei den Grünen oder bei der SPD haben“, sagte Gysi der „Berliner Zeitung“. Im Übrigen sei es ein Fehler, dass die Sammlungsbewegung von oben und nicht von unten komme. „Man kann so was nicht von oben beschließen. Und der Druck von unten ist nicht da.“ Da werde „nichts Wesentliches“ kommen.

Zwar sei Wagenknecht erfolgreich, „eine Art Ikone, die in den Medien sehr geschickt und klug auftritt und dabei eigenständige Positionen vertritt“, sagte Gysi. Das müsse man selbstverständlich nutzen. Aber das heiße auf der anderen Seite nicht, dass sie immer Recht hätte. „Sahra ist keine Göttin, und das weiß sie auch.“

Die Linke kommt ab Freitag in Leipzig zum Bundesparteitag zusammen - begleitet von Machtkämpfen und Auseinandersetzungen um den Kurs der Partei. Die Linke plagt seit langem ein Zerwürfnis zwischen der Spitze der Partei und der Führung der Bundestagsfraktion. In Leipzig wird der Parteivorstand neu gewählt. Die Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger stellen sich zur Wiederwahl. Die Parteiführung lehnt Wagenknechts Idee einer linken Sammlungsbewegung ab, weil sie fürchtet, die Linkspartei damit überflüssig zu machen.

Wagenknecht hatte als Startpunkt für die Sammlungsbewegung den September genannt. Sie solle ein Angebot für Menschen sein, „die früher einmal SPD oder auch Grüne gewählt haben, vielleicht auch noch Mitglieder sind, aber mit dem Kurs ihrer Parteien überhaupt nicht mehr einverstanden sind“, hatte sie geworben. (dpa)

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