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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (M) sitzt auf dem Evangelischen Kirchentag zwischen Generalsekretärin des Kirchentags, Julia Helmke und Kirchentagspräsident Hans Leyendecker.

© Bernd Thissen / dpa

Grün-linke Einseitigkeit: FDP müsste auf dem Kirchentag prominenter vertreten sein

Den Eindruck, zu sehr auf das grün-linke Spektrum zu schauen, hätten sich die Veranstalter in jedem Fall geschickter vermeiden können. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ganz falsch ist die Klage nicht: In Dortmund hat der evangelische Kirchentag begonnen, das größte protestantische Laientreffen in Deutschland, fast 120000 Gäste haben sich angesagt, an 200 Orten sind fast 2400 Veranstaltungen geplant - und Vertreter der Freien Demokraten sind Mangelware. Darüber, dass die AfD nicht erwünscht ist, hat es schon Diskussionen gegeben.

Nun über die Rolle der FDP - und das wirkt unselig. Selbst wenn die, anders als die AfD, nicht offiziell von Podien ausgeschlossen worden ist – „faktisch hat man uns aber ebenfalls nicht eingeladen“, beklagt der kirchenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Stefan Ruppert, selbst evangelischer Christ.

Er mag zwar gebeten worden sein. Aber: Erstens sollen Protestanten mit Spitzenvertretern ihrer Kirche und der Politik zusammentreffen können. Und siehe da, andere Parteien sind mit Ministerpräsidenten vertreten. Zweitens gehen die Organisatoren selbst davon aus, dass es ein sehr politischer Kirchentag wird. Denn drittens gehören zu den Themen, die diskutiert werden, neben dem Klimaschutz der „neue Konservatismus“, die Digitalisierung und der Feminismus.

Wäre es da nicht ganz interessant, prominent zu erfahren, was zu alledem die sagen, die für organisierten Liberalismus stehen? Die FDP ist vielleicht kirchenkritisch, aber nicht radikal. Den Eindruck, zu sehr aufs grün-linke Spektrum zu schauen, hätten die Veranstalter in jedem Fall geschickter vermeiden können.

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