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Der griechische Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis.

© imago/Wassilis Aswestopoulos

Griechenland: Alternative aus Athen

Der konservative griechische Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis gilt als neuer Hoffnungsträger. Den Beweis, dass er seine Partei wirklich reformiert hat, muss er noch erbringen. Ein Kommentar.

Es gibt einen Namen, der im Schuldendrama um Griechenland in diesem Jahr vermutlich noch öfter genannt werden wird: Kyriakos Mitsotakis, der Chef der konservativen Oppositionspartei „Nea Dimokratia“ und Sohn eines früheren griechischen Ministerpräsidenten. In Meinungsumfragen führt Mitsotakis’ Partei weit vor der regierenden linken Syriza von Premier Alexis Tsipras. Eigentlich stehen in Griechenland erst 2019 Neuwahlen an. Aber ob Tsipras angesichts der Querelen mit den Geldgebern so lange durchhält, ist unsicher. Es kam daher nicht von Ungefähr, dass der neue griechische Hoffnungsträger Mitsotakis in Berlin bei Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble schon einmal das Terrain sondiert hat – für den Fall, dass er demnächst die Amtsgeschäfte von Tsipras übernehmen sollte. Das Signal ist eindeutig: Anders als Tsipras, der anfangs noch die Kreditverträge „zerreißen“ wollte, will Mitsotakis keine Konfrontation mit den Gläubigern. Trotzdem müsste der 48-Jährige erst noch den Beweis erbringen, dass er nicht nur sein Land reformieren kann, sondern auch seine „Nea Dimokratia“. Denn in ihrer Regierungszeit haben die Konservativen in der Vergangenheit allzu oft reine Klientelpolitik betrieben. Mitsotakis ist sich dieses Fehlers bewusst – immerhin.

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