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Einsatzkräfte der Polizei in der Nacht zu Sonntag vor der Synagoge in Göteborg.

© Adam Ihse/TT News Agency/dpa

Update

Göteborg: Versuchter Brandanschlag auf Synagoge in Schweden - Drei Männer in U-Haft

Ein jüdisches Gebetshaus in Göteborg war Ziel einer nächtlichen Attacke. Der Vertreter der Gemeinde sieht das als Folge der neuen Spannungen in Nahost.

Auf eine Synagoge in der zweitgrößten schwedischen Stadt Göteborg ist am späten Samstagabend ein Brandanschlag verübt worden. Ein brennender Gegenstand sei auf das Gebäude geworfen worden, es sei aber nicht zu einem Brand gekommen, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Medienberichten zufolge habe das Gebäude wegen des Nieselregens zu dem Zeitpunkt kein Feuer gefangen. Verletzt wurde niemand.

Am Sonntag nahm die Polizei drei Verdächtige fest. Die Staatsanwaltschaft habe für die drei Verdächtigen Untersuchungshaft angeordnet, teilte die Polizei mit. Sie ermittelt derzeit wegen Brandstiftung, schließt aber auch Hasskriminalität nicht aus. „Wir arbeiten an dem Fall und können nicht kommentieren, ob sie ein Motiv angegeben haben“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zum Alter der Festgenommenen und anderen Details machte die Polizei keine Angaben.

Die jüdische Gemeinde teilte auf ihrer Internetseite mit, eine Gruppe maskierter Leute habe brennende Gegenstände in den Hof der Synagoge geworfen. Augenzeugen sagten örtlichen Medien, es habe sich um Molotowcocktails gehandelt, was die Polizei nicht bestätigte. Zum Zeitpunkt der Tat hielten sich rund 20 Jugendliche in einem angrenzenden Raum auf. Sie flüchteten in den Keller, bevor sie das Gebäude sicher verlassen konnten.

Polizei: Keine konkreten Bedrohungen bekannt

Der schwedische Regierungschef Stefan Löfven und die Stadtregierung von Göteborg verurteilten den Angriff. Der Jüdische Weltkongress (WJC) forderte die schwedischen Behörden auf, die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten. Terror gegen die jüdische Gemeinde in Göteborg sei Anlass zu extremer Besorgnis und Wachsamkeit, hieß es in einer Mitteilung des WJC vom Sonntag aus New York. Der Polizeisprecherin zufolge waren keine konkreten Bedrohungen gegen die Synagoge oder andere jüdische Einrichtungen in Göteborg bekannt. Die Polizei verstärkte als Konsequenz die Sicherheitsmaßnahmen.

Der Vertreter der jüdischen Gemeinde, Allan Stutzinsky, brachte den Vorfall mit der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels in Verbindung. "Die Ereignisse der vergangenen Tage zwischen Trump und Israel und die Spannungen zwischen Israel und Palästina - solche Sachen führen immer zu größeren Bedrohungen", sagte er der Tageszeitung "GT".

Was hat Herr Trump mit dem islamischen Antisemitismus zu tun? Nichts, gar nichts! Dieser ist wie der christliche ein Kitt dieser Religion. Er muss von den Anhängern des Islam als Problem erkannt und überwunden werden. Und solange das nicht der Fall ist, müssen die Infizierten als das gesehen und behandelt werden, was sie sind: Antisemiten!

schreibt NutzerIn Fritzen

Am Mittwoch hatte Trump Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels anerkannt und angekündigt, die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen. Dies führte zu Empörung in der arabischen Welt und zu scharfen Protesten auf palästinensischer Seite. Auch im schwedischen Malmö gab es Proteste gegen die Entscheidung Trumps. Laut TT wurden in Schweden landesweit die Sicherheitsvorkehrungen vor Synagogen verschärft. (AFP, dpa)

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