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Wird wohl neuer Präsident Sri Lankas: Gotabhaya Rajapaksa.

© Jewel Samad/AFP

Gegner gratuliert Rajapaksa: Ex-Militärchef von Sri Lanka vor Sieg bei Präsidentenwahl

Machtwechsel in Sri Lanka: Neuer Präsident dürfte Gotabhaya Rajapaksa werden. Der Kandidat der Regierungspartei gestand seine Niederlage bereits ein.

Sri Lankas ehemaliger Militärchef Gotabhaya Rajapaksa hat den Sieg bei der Präsidentschaftswahl für sich beansprucht. "Es ist ein klarer Sieg", sagte sein Sprecher Keheliya Rambukwella am Sonntag. Rajapaksa werde morgen oder übermorgen vereidigt. Der 70-Jährige lag nach Auszählung von fast sechs Millionen Stimmen bei 49,6 Prozent, Sajith Premadasa von der Regierungspartei UNP bei 44,4 Prozent. Premadasa gestand seine Niederlage ein. Das offizielle Endergebnis wird an diesem Sonntag erwartet.

Beobachter hatten ein enges Rennen zwischen Premadasa und dem Oppositionskandidaten Rajapaksa erwartet, dessen umstrittener Bruder Mahinda das Land bis 2015 mit eiserner Hand regierte. Kritiker sahen in Rajapaksas Kandidatur den Versuch, den Ex-Präsidenten wieder an die Macht zu bringen. Premadasa gratulierte seinem Kontrahenten zum Wahlsieg. "Es ist mir eine Ehre, die Entscheidung des Volkes anzuerkennen", erklärte er.

Sri Lanka leidet noch unter den Folgen der Anschläge an Ostern

Knapp sieben Monate nach den Osteranschlägen islamischer Attentäter mit 259 Toten sprach sich die Mehrheit der Wähler in Sri Lanka für den früherer Armeeoffizier aus, der für die Rückkehr einer autoritären Regierung steht. Rajapaksa war während der Endphase des Bürgerkrieges (1983-2009) gegen die tamilischen Separatisten Verteidigungsminister. Ihm werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Sein Bruder, Mahinda Rajapaksa, war von 2005 bis 2015 Präsident des Inselstaates und gewann den Bürgerkrieg mit einer brutalen Militärkampagne.

Für die Wahl in Sri Lanka hatten sich 35 Kandidaten beworben, etwa 16 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Die Wählerbeteiligung lag bei etwa 80 Prozent. Die Abstimmung galt als wichtige politische Weichenstellung für den Inselstaat im Indische Ozean, der immer noch mit den Folgen der islamischen Terrorattentate zu kämpfen hat.

Die beiden Favoriten repräsentierten nicht nur für eine politisch konträre Ausrichtung, sondern sprachen auch unterschiedliche ethnische und religiöse Bevölkerungsgruppen an. Rajapaksa stützt sich auf die Unterstützung der mehrheitlich singhalesisch-buddhistischen Mehrheit auf der Insel mit 21 Millionen Einwohnern. Premadasa genoss bei den Muslimen oder Tamilen Rückhalt, die etwa 20 Prozent der Insel-Bevölkerung ausmachen. (AFP, epd)

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