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Ein griechischer Grenzsoldat patrouilliert an einem bereits bestehenden Abschnitt des Zauns.

© Imago Images/NurPhoto

Gegen illegale Einwanderung: Griechenland verlängert Grenzzaun zur Türkei um 80 Kilometer

Das Verhältnis zwischen Athen und Ankara ist sehr angespannt. Jetzt will Griechenland verhindern, dass Erdogan erneut Migranten als Druckmittel einsetzt.

Die griechische Regierung will die Grenze zur Türkei im Nordosten des Landes vollständig gegen Migranten abriegeln. Die bestehenden 35 Kilometer Grenzzaun sollen dazu um 80 Kilometer verlängert werden, sagte Migrationsminister Notis Mitarakis am Sonntag dem Sender Skai. Damit seien all jene Regionen abgesichert, die sonst zu Fuß passiert werden könnten.

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Hintergrund sind die aktuell starken Spannungen zwischen Athen und Ankara. Die beiden Nato-Mitglieder streiten über Erdgas, Hoheitsgebiete und viele andere Themen. Zuletzt hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt, der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis existiere für ihn nicht mehr und damit den Gesprächsfaden abgeschnitten.

In der Türkei herrscht Empörung über einen Besuch des griechischen Premiers in Washington vergangene Woche. Dort hatte Mitsotakis dem US-Kongress empfohlen, keine Rüstungsgüter in den östlichen Mittelmeerraum zu verkaufen. Gemeint war damit die Türkei, die sich um den Kauf von US-Kampfjets des Typs F-16 bemüht. Mitsotakis verwies dabei auf die jüngst immer häufigeren illegalen Überflüge türkischer Kampfjets über bewohntes griechisches Gebiet.

Nun fürchtet Athen, dass Erdogan erneut Migranten als Druckmittel einsetzen könnte, so wie 2020, als er die Grenze zu Griechenland am Fluss Evros für geöffnet erklärte und Tausende Menschen sich auf den Weg dorthin machten. Die Zahl der versuchten illegalen Einreisen hatte zuletzt deutlich zugenommen. Allein seit Jahresbeginn seien rund 40.000 Übertritte verhindert worden, sagte Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos demselben Sender am Sonntag. (dpa)

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