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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg.

© dpa/Daniel Karmann

Geflüchtete in Deutschland: Zahl der Asylanträge geht weiter zurück

Seit Jahresbeginn wurden rund neun Prozent weniger Asylanträge gestellt als im Vorjahreszeitraum. Syrien war erneut Hauptherkunftsland.

Seit Jahresbeginn sind in Deutschland mehr als 84.866 Asylanträge gestellt worden. Das waren rund neun Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wie das Bundesinnenministerium am Donnerstag mitteilte, nahm das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zwischen Anfang Januar und Ende Juni 72.953 Erst- und 11.913 Folgeanträge entgegen.

Folgeanträge werden vor allem gestellt, wenn sich die Sach- oder die Rechtslage geändert hat oder neue Beweismittel vorliegen. Seit Italiens Innenminister Matteo Salvini vor rund einem Jahr ein Anlegeverbot für Rettungsschiffe verkündet hatte, kommen weniger Migranten über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa.

Die Zahl der Anträge, über die noch entschieden werden muss, lag Ende Juni bei rund 52 500 und damit in etwa auf Vorjahresniveau. Dass der Berg an unerledigten Fällen nicht kleiner wurde, liegt unter anderem daran, dass die Bamf-Mitarbeiter begonnen haben, Hunderttausende Asylentscheidungen aus den Jahren 2015 und 2016 turnusmäßig zu überprüfen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) beurteilte die Entwicklung positiv. Er erklärte: „Der erneute Rückgang der Asylanträge im ersten Halbjahr 2019 deutet darauf hin, dass bei gleichbleibendem Verlauf im Jahr 2019 der im Koalitionsvertrag vereinbarte Korridor für die Zuwanderung von 180.000 bis 220.000 Personen jährlich wie schon im Vorjahr unterschritten wird.“ 2018 hatten insgesamt 185.853 Menschen in Deutschland Asyl beantragt.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden rund 21 Prozent der Anträge von Asylbewerbern für ihre in Deutschland geborenen Babys gestellt. Das ist einer der Gründe dafür, warum die Zahl der Antragsteller aus Syrien nur leicht sank. Syrien war mit 20.566 Anträgen erneut Hauptherkunftsland, gefolgt vom Irak, Nigeria und Afghanistan. (dpa)

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